B90/Die Grünen sehen gute Erfolge im Ganztagsbetrieb der Grundschule Burhafe

Der Ortsverband Wittmund von B90/Die Grünen hat die Piet-Mondrian Grundschule in Burhafe zu einem informellen Gespräch mit der Schulleiterin Frau Pielsticker besucht.

Achtzehn Monate nach Einführung der Ganztagsschule zeigte sich die Umsetzung im Schulalltag weitgehend gelungen.

Mit einer modernen Mensa und einem Catering-Zulieferer kann in Zusammenarbeit mit der Stadt eine warme Mahlzeit angeboten werden. Nach anfangs zögerlicher Teilnahme nutzen inzwischen ca. zweit Drittel der SchülerInnen das Ganztagsangebot mit einem qualitativ guten Mittagessen jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags. Zur Aufbereitung der Speisen vor Ort und Betreuung des Mensabetriebes konnte eine Servicekraft in Teilzeit eingestellt werden.

„Den Kindern schmeckt’s!“ konnten sich die Grünen bei der Mensabesichtigung zur Mittagszeit überzeugen. „Das gemeinsame Essen und die anschließende Hilfe beim Abräumen fördert gleichzeitig das soziale Lernen in der Gruppe“ hob Frau Pielsticker hervor.

Die Nachmittags-Angebote sind für die Kinder grundsätzlich kostenfrei und werden aus dem knappen Schulbudget bestritten. Hier ist viel Improvisationstalent von Seiten der LehrerInnen, der pädagogischen Mitarbeiter und der Eltern gefragt, um die Nachmittage sinnvoll mit künstlerischen Aktionsgemeinschaften und interessanten Projekten zu gestalten. Ohne das ehrenamtliche Engagement der Elternschaft ginge es kaum. Das sportliche Angebot wird in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Sportverein BSC in den Sparten Handball und Judo organisiert.

Auf der Agenda steht außerdem die Teilnahme einzelner Klassen an den Bildungs-Programmen des Kreisnaturschutzhofes in diesem Jahr.

Ein wichtiger Punkt ist die Hausaufgaben-Betreuung, die von den LehrerInnen mit Unterstützung der pädagogischen Mitarbeiterinnen geleistet wird. Hier können Lern-Defizite aufgeholt werden und einzelne SchülerInnen gezielt gefördert werden. „Wichtig hierbei ist, dass nach einem langen Schultag der restliche Tag für die Kinder frei ist und für Familie und Hobbies zur Verfügung steht“ betont Anette Kraft von den Grünen.

Problematisch ist die Umsetzung der Inklusion von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf, da die wenigen zur Verfügung stehenden Stunden zur Unterstützung durch den Mobilen Dienst der Förderschule und die Intensiv-Unterstützer bei weitem nicht ausreicht, die Alltagsprobleme zu bewältigen. Die Arbeitsbelastung der Lehrer ist hierdurch erheblich gestiegen. Der hohe pädagogische Anspruch, diesen Kindern gerecht zu werden und sie nach ihren Möglichkeiten zu fördern, verlangt viel Engagement und zusätzliche Fachkräfte. Notwendig wäre ein Schul-Sozialarbeiter für jede Schule sowie vermehrte Verfügbarkeit eines Schulpsychologen.

Die Integration von Flüchtlingskindern mit Sprachproblemen und Verhaltensproblemen nach erlebten Traumata verlangt ebenfalls vermehrte Aufmerksamkeit und psychologische Intervention.

Tatkräftige Unterstützung für all diese neuen Aufgaben erhält die Schule zur Zeit durch eine sehr engagierte junge Frau, die im Rahmen des Bundessozialhilfedienstes ein freiwilliges Jahr absolviert.

In der Zukunft könnte sich die Situation verschärfen, da es schwieriger wird, trotz steigender Schülerzahlen für ausscheidende Lehrer Nachfolger zu rekrutieren, da sich ein Mangel an Grundschullehrern abzeichnet. „Hier ist die Landespolitik gefordert, diesen Beruf wieder attraktiver zu gestalten“ betont der grüne Ratsherr Hans Hajo Janssen.

Ein weiteres Thema war die Betreuungslücke zwischen den Kindergarten – Randöffnungszeiten ab 7.30 Uhr morgens und der Öffnungszeit der Schule erst kurz vor 8.00h sowie der Montagnachmittag, der in der Grundschule bisher grundsätzlich frei bleibt, im Gegensatz zu den KiTas, die auch hier längere Öffnungszeiten anbieten. Diese Betreuungslücke wäre insbesondere für berufstätige Eltern problematisch, wurde aber bisher in Burhafe von der Elternschaft noch nicht thematisiert.

Die Schulweg-Sicherung ist ein immer wiederkehrendes Thema in Burhafe, da es vor der Schule keinen sicheren Straßen-Übergang für die Schul- und Kindergartenkinder gibt. Aus diesem Grund hatten in der Vergangenheit lange Jahre die Eltern einen Schülerlotsendienst morgens organisiert, der jetzt aber eingestellt wurde. Ein beantragter Zebrastreifen wurde von der Verkehrssicherungskommission abgelehnt, weshalb nunmehr die Grünen die Einrichtung einer Ampelanlage für sinnvoll erachten und sich dafür einsetzen wollen.

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