Fragen&Antworten: BUND – Wallhecken und Gewässerschutz

Unsere Landtagskandidatin Ulrike Maus antwortet auf die Fragen des BUND:

Wallhecken: Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen , um den Zustand der Wallhecken zu verbessern und diese auch langfristig zu erhalten?

Der Erhalt der jetzt noch verbliebenen Wallhecken ist aufgrund der jahrezehntelang betriebenen Intensivierung der Landwirtschaft noch stärker eine existentielle Aufgabe für den Erhalt von Lebens- und Schutzräumen von Tieren und Pflanzen. Sie regulieren den Naturraum , sie verhindern Erosion und sie gehören einfach zu unserer Landschaft.

Am 20. Dezember 2006 startete das Wallhecken-Förderprogramm Ostfriesland mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Land Niedersachsen und der Ostfriesischen Landschaft. Die Landkreise Aurich und Wittmund beteiligen sich an diesem Programm.

Wie es in Dornum und Wiesmoor im LK Aurich um Zustand und Entwicklung der Wallhecken bestellt ist , könnte ich nur per Augenschein sagen. Genauer antworten kann ich für den Landkreis Wittmund. Einen wichtigen Schritt für den Erhalt haben wir gemacht, indem wir als Mehrheitsgruppe rot-grün-plus das Thema auf die Tagesordnung des Kreistages gesetzt haben (konkret in der Sitzung des Planungs-und Umweltausschusses am ).

Im Landkreis ist der erste Schritt zum Erhalt die vollständige Kartierung und Erfassung der Wallhecken nach Zustand ( s. Anhang die Folien der UNB zum TOP – Link unten)

Der zweite Schritt wird sein zum einen im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen Wallhecken im Sinne eines Biotopverbundes weiterzuentwickeln. Hier wird das Wallhecken-Förderprogramm ( s.o.) genutzt werden. Es können aber auch die beiden von der rot-grünen Landesregierung aufgelegten beiden Agrarumweltmaßnahmen ( Hecken Erosionsschutz und Vogelschutz) genutzt werden.

Problem bei allem : Die notwendige kontinuierliche Kontrolle der Wallhecken kann aktuell personell nicht gewährleistet. Die MA der UNB sind daher auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen. ( oder sehen Verstöße bei der Kartierung). Das ist nicht genug. Das muss sich ändern. Die Grünen haben in ihrem Kreistagsprogramm die personelle Aufstockung der UNB gefordert. Da bleiben wir dran.

Ansatzpunkt ist dafür m.E. das aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen leider nicht mehr verabschiedete Naturschutzgesetz des Landes, da hier die Eingriffsregelung erweitert werden soll und damit auch der Schutz von Landschaftselementen wie die Wallhecken. Die gesetzliche Vorgabe des Landes muss dann auch mit finanziellen Mitteln unterfüttert werden.

Gewässerschutz

Sie führen aus, dass ist die Qualität unseres Grundwasser (noch)gut ist. Wobei ich schon da einschränken würde. Der OOWV prüft schon Pestizid und Medikamentenabbauprodukte und Mikroplastik- bisher noch ohne Befunde. Unser Grundwasser (Einzugsbereich des Wasserwerks Harlingerland) ist ja auch aufgrund des Lauenburger Tons sehr „altes“ Wasser.

Pestizid- und Medikamentenrückstande, Nanopartikel müssen aber auch in allen Oberflächengewässern regelhaft untersucht werden. Das der erste Schritt, der ab sofort passieren muss. Das ist eine Forderungen an das Land (NLWKN). Bezogen auf die besorgniserregenden Nitrate hat der GRÜNE Landwirtschaftsminister Meyer mit dem Herbstgülleerlass von 2013 einen ersten Schritt gemacht.

Aber die grundlegende Ursache: zu viele Tiereinheiten mit entsprechender Gülle auf zu wenig Land ist noch lange nicht gelöst.

Da wäre m.E. ein richtiger Schritt auf Landesebene, dass der „Gewässergroschen“ ans Land den Wasserversorgern vollständig zur Verfügung gestellt wird, und dann in regionaler Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftsvertretungen Maßnahmen zum Wasserschutz vereinbart und finanziell unterstützt werden.

Das Düngegesetz ( Bundesverantwortung) ist zwar verabschiedet, aber der Stofffluss nicht sinnvoll geklärt, weil die Lobbyisten bisher dafür gesorgt haben, dass Agrarminister Schmidt die größten Gülle /Gärresteerzeuger bevorzugen möchte. Es braucht ein ehrliches und einfaches Gesetz, indem erlaubte Stickoxideinträge pro ha festgelegt sind. Gute Kontrollmechanismen und hohe Strafen für Verstöße.

Und langfristig einen Ausstieg aus der Massentierhaltung und Stärkung einer bodenbezogenen bäuerlichen Landwirtschaft. Anders wird das nichts.

Anlagen:

Wallhecken _UNB

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