GRÜNE wollen Artenvielfalt stärker schützen
Von geschätzten weltweit acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind rund zwei Millionen vom Aussterben bedroht. In Europa ist es jede fünfte Tier- und Pflanzenart. Auch Niedersachsen ist vom Artenschwund betroffen. Hier stehen von rund 40.000 Tier- und Pflanzenarten rund 11.000 auf den Roten Listen, also ein Viertel. Der internationale Tag des Artenschutzes am 3. März erinnert daran, bedrohte wildlebende Tiere und Pflanzen besser zu schützen. Das Land Niedersachsen hat dazu bereits viele Maßnahmen auf den Weg gebracht.
„So schafft Umweltminister Christian Meyer mit dem Wiedervernässen von Mooren wertvollen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten – und stärkt zugleich den Klimaschutz. Auch das Anlegen von Biotopverbünden, wie etwa in den Modellregionen Ammerland, Rotenburg und Südniedersachsen, unterstützt das Ministerium“, sagt Landesvorsitzende Greta Garlichs. „Der BUND hatte dort mit mehreren Partnern 12.000 Quadratmeter Blühflächen geschaffen. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte setzt sich mit den Partnern des Niedersächsischen Weges zudem für ein flächendeckendes und koordinierendes Beratungsangebot zum Biotop- und Artenschutz ein. Ziel ist es, dass die Bäuer*innen und Bauern Natur- und Artenschutz bei ihren Produktionsprozessen stets mitdenken und flexible regionale Lösungen entwickeln. Wir müssen dafür sorgen, dass die Roten Listen nicht länger werden.“
Gleichzeitig sei klar, dass die immer intensivere Landnutzung und das Versiegeln und Zerschneiden von Landschaften die Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen bedrohe und so zum Artenschwund beitrage. „Damit gefährden wir auch unsere Lebensgrundlagen“, meint Ko-Vorsitzender Alaa Alhamwi. „Wir brauchen deshalb weniger Pestizide auf Grünland, einen besseren Schutz von Wiesenvögeln wie Kiebitz und Bekassine und müssen unseren Flächenverbrauch durch Straßen, Gewerbe und Wohnsiedlungen minimieren. Gleichzeitig bedrohen auch extreme Wetterereignisse durch die Klimakrise, wie lang anhaltende Dürre oder Überschwemmungen, die Artenvielfalt. Klima- und Artenschutz sind daher zwei Seiten einer Medaille, sie gehören zusammen.“
Hintergrund:
Die aktuellen Zahlen stammen aus einer internationalen Studie aus dem Team von Axel Hochkirch von der Universität Trier, die im vergangenen November im Fachmagazin „Plos One“ veröffentlicht wurde. Von weltweit etwa acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind zwei Millionen gefährdet – das sind doppelt so viele, als bislang angenommen. Auf den europäischen Roten Listen stehen 14.669 Tier- und Pflanzenarten, davon sind 2.839 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht und werden auf unserem Kontinent in den nächsten Jahren unwiederbringlich verloren gehen.
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