Grüne fordern Nachteilsausgleich für Offshore AnbindungPressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen

Auf ihrem Landesparteitag haben die Grünen auf Initiative der Kreisgrünen Ulli Maus
einen Antrag zum Nachteilsausgleich für die Offshore-Anbindung und die zugehörigen
Kabeltrassen beschlossen. Die Energiewende hin zu unabhängiger, erneuerbarer Energie
läuft. Angepeiltes Ziel für Offshore Windenergie sind 70 Gigawatt in 2045. Das macht
Deutschland unabhängig. Aber nur wenn die Grüne Energie auch zu den Verbrauchern
kommt, wird ein Schuh daraus. Die Seetrassen und die Anbindungstrassen über Land
gehören so zu den wichtigsten Bausteinen der Energiewende.

Die Offshore Windparks werden mit 11 Seetrassen (weitere in Planung) unter Norderney und Langeoog
an Land geführt. Die Anbindungstrassen führen von dort weiter nach NRW und Hessen und versorgen
viele Millionen Menschen mit Strom. Allerdings: Diejenigen, die nun im nationalen Interesse der
Energiewende mit den Anbindungstrassen unterwegs sind, scheren sich wenig darum, welche
Auswirkungen dieser Leitungsbau für die Menschen vor Ort hat:

● Beeinträchtigungen für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

● Gefährdung der Süßwasserlinse und damit der Trinkwasserversorgung Langeoogs!

● Eine Dauerbaustelle wälzt sich durch die Region bis 2045 statt dem weiten Blick über grünes Land.
Nicht genau das, was die Gäste in Ostfriesland lieben.

● Einige Kommunen können im Trassenbereich praktisch nichts mehr planen, da ein Korridor um die
Trasse freigehalten werden muss und die Rohre nur max. 1,50 m tief liegen. Durch einige Gemeinden
im Küstenbereich werden 5-6-Trassen geführt!


Und all das gilt nicht nur für die erste Verlegung der Kabel, sondern auch für Wartungsarbeiten und
Austausch abgängiger Rohre in der Zukunft.
„Während die Windenergieanlagen an Land nun mit einer Wertschöpfung in den Gemeinden verknüpft
werden, profitieren von den Offshore-Netzanbindungssystemen die mit Energie versorgten Bundesländer
und Regionen. Die Wertschöpfung der Anbindungstrassen findet also nicht an der Stelle statt, an der die
Beeinträchtigungen entstehen. Ein Nachteilsausgleich jeglicher Art ist bisher nicht vorhanden und auch
nicht geplant. Genau das ist ungerecht“, konstatiert Ulli Maus, die einen entsprechenden Antrag auf dem
Grünen Landesparteitag in Gifhorn am 2./3. November eingebracht hat.
Der Antrag wurde nach intensiver Debatte und ausführlichem Einigungsprozess im Vorfeld fast einstimmig
beschlossen. In ihm wird ein finanzieller Nachteilsausgleich gefordert für die von der Offshore-Anbindung
betroffenen Landkreise und Gemeinden. Mit diesem Geld kann dann in Infrastruktur für Einwohner:innen
und Gäste investiert werden.
„Und der Nachteilsausgleich ist nicht zu viel verlangt: Alleine Tennet und Amprion als Vorhabenträger
hatten 2023 eine Gewinnsteigerung von 40 % (insgesamt 1,7 Milliarden Euro). Davon wollen wir jährlich
einen Anteil.“ fordert Ulli Maus.
Auf dem zweitägigen Landesparteitag der Grünen, auf dem es neben der regionalen Wertschöpfung durch
Erneuerbare Energien auch um die VW-Krise und den Wohnungsbau ging, nahmen aus dem Wittmunder
Kreisverband außerdem Fabian Kloster, Birgit und Thomas Hasselberg als Delegierte bzw. Ersatzdelegierte
teil. Auch sie setzten sich für den Antrag ein. Fabian Kloster: „Unsere Landespolitiker*innen müssen sich
dringend bei den Vorhabenträgern und bei der Bundesregierung mit uns für diesen Nachteilsausgleich für
die Offshore-Anbindung einsetzen, um die Akzeptanz dieses wichtigen Bausteins der Energiewende zu
bekommen.“


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