Enttäuscht reagieren die Kreis GRÜNEN auf das Ergebnis der Anfrage an die EU-Kommission vom SPD-Europaabgeordneten Matthias Groote.(Harlinger berichtete am 16.2.15) Lapidar heißt es in der Stellungnahme der EU Kommission: Es liegen derzeit keine Hinweise auf Wettbewerbsverzerrungen bzgl. der Ausrüstung der Kutter mit deutlich stärkeren Motoren durch niederländische Fischer vor. Das verwundert nicht, zumal keine wirklich wirksamen unabhängigen Kontrollen durch Kontrolleure der EU durchgeführt werden. Bislang gibt es Anfragen und Kontrollbesuche durch die Behörden der Herkunftsländer und da gibt es durchaus starke Unterschiede in der Ernsthaftigkeit der Überprüfung. „Wir wünschen uns sehr, dass Matthias Groote seiner Forderung nach EU-Kontrolleuren nun Taten folgen lässt, die EU-GRÜNEN unterstützen ihn in einer solchen Forderung.“ so ein Ergebnis der Diskussion des GRÜNEN Kreisvorstandes zu diesem Thema.
Besonders der Umgang der EU-Kommission mit der Elektrofischerei und die seit Jahren angekündigten Forschungsergebnisse sind sehr unbefriedigend. Diese Fangmethode soll zwar den Beifang reduzieren und für Flora und Fauna des Meeresbodens schonender als die Methode mit der Baumkurre sein, aber es entsteht der Eindruck hier werde der „Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben“. Wie so oft wird eine Technik erlaubt ohne genaueste Forschungsergebnisse über die Ökosystemverträglichkeit abzuwarten. Mit der Aussage: „Sobald wissenschaftliche Gutachten Hinweise auf eine Gefährdung liefern, kann die Kommission geeignete Maßnahmen in Betracht ziehen, um die Nachhaltigkeit der jeweiligen Bestände und der Fischereien, die sie befischen, zu gewährleisten“ hat sich die EU-Kommission alle Möglichkeiten offen gehalten.
Grundsätzlich ist die Elektrofischerei zwar verboten. Aber „seit 2009 existiert mit dem HOVERCRAN ein kommerziell einsetzbares System, das im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung von 5 % der Baumkurrenflotte eines Landes für die Plattfisch- und Krabbenfischerei eingesetzt werden kann”, so steht es in einem Bericht des WWF aus dem November 2014. Der vom Bundesamt für Naturschutz geförderte Bericht fasst erste Untersuchungsergebnisse zusammen: U.a. wird dabei deutlich, dass insbesondere bei der Elektrofischerei der Plattfische durch die stärkeren und höher frequenten Impulse andere Fische verletzt werden. Die Verletzungsgefahr ist bei Elektrofischerei von Granat zwar bisher nicht festgestellt worden, aber auch noch nicht eindeutig belegt, ob und wie tatsächlich der Beifang und die Schädigung des Meeresbodens durch sogenannte Pulskurren abgemildert werden können. (als pdf-Download gibt es die Studie unter www.wwf.de/watt/fischerei.)
Die Krux der Elektrofischerei ist, dass es ein hocheffizienten Methode ist, die falsch angewendet eben nicht die positiven Effekte hat ( Verringerung der Beifangs und Schonung des Benthos) . Falsch angewendet- also z.B. mit zu starken Impulsen oder vielen zusätzlichen Rollen- bedeutet die Pulskurre eine Verletzungsgefahr für viele Fischarten und durch die hohe Effizienz eine weitere Überfischung. Und wer kontrolliert dann zukünftig die korrekte Anwendung der Pulskurre, wenn noch nicht mal die Motorenstärke der Kutter effektiv überprüft wird?
Das Wattenmeer ist die Kinderstube viele Fischsorten und kein Experimentierfeld.
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