Auf der letzten Sitzung der regelmäßig an jedem 1. Donnerstag des Monats tagenden Runde von ‚Grüne vor Ort‘, hatten viele Interessierte den Weg in die Gaststätte ‚Zur Erholung‘ gefunden. Grund für das rege Interesse war die Meldung im Anzeiger gewesen, wonach eine Änderung des Bebauungsplanes in der Ortschaft Carolinensiel für die öffentliche Stadtratssitzung avisiert worden war.
In diesem Zusammenhang hatte sich herumgesprochen, dass die Verwaltung einem Antrag des Bauherrn für das Grundstück Wittmunder Straße 24 entsprechend, die Überlegung in den Raum gestellt hatte, das dortige Allgemeine Wohngebiet in ein ‚Sondergebiet Ferienwohnungen‘ umwandeln zu wollen. Vor 3 Jahren waren dem Rathaus 2500 Unterschriften übergeben worden, darunter allein 500 aus Carolinensiel: Weite Teile der Bevölkerung sorgten sich damals um den Erhalt nachbarlichen Lebens, die Pflege der Ortsstruktur sowie bezahlbaren Wohnraum.
Inzwischen ist viel Wasser durch die Harle geflossen und die Folgen ungeregelten Wachstums von Ferienwohnungen zu Lasten alter Häuser und zugunsten fremder Investoren hatten auch andernorts längst zum Umdenken beigetragen und politische Kreativität entstehen lassen.
Auf der Sitzung von ‚Grüne vor Ort‘ wurden nun Ängste laut, dass durch das Umwidmen von Wohngebieten in Sonderwohngebiete dem zügellosen Weiterbau dieser Gewerbe unter Umgehung landesgesetzlicher Schutzvorgaben Tor und Tür geöffnet werden könnten.. Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass allein aus dem Kindergarten in diesem Jahr 8 Familien dem Ort den Rücken gekehrt haben und dass die Feuerwehr über den Verlust Aktiver klagt, die keinen Wohnraum im Ort gefunden haben.
Im Rahmen der Leitbildarbeit war auf die Bedeutung der Nachhaltigkeit für erfolgreichen Tourismus hingewiesen worden. In diesem Zusammenhang betonten Teilnehmer von ‚Grüne vor Ort‘ das Interesse der Einheimischen an der rentablen Vermietung bestehender Ferienwohnungen und erinnerten an die Mängel in der Infrastruktur des Ortes. Ohne Lösung des Parkplatzproblems, sollte über eine Ausdehnung von Ferienwohnungen nicht nachgedacht werden.
Die Anwesenden waren selbstkritisch genug einzusehen, dass die Einheimischen selbst Teil dieses Problems sind, denn das Streben nach maximalem Profit aus den vorhandenen Flächen verträgt sich nicht mit einer gedeihlichen Entwicklung des Ortes. Just an dieser Stelle ist die Politik gefordert kreative Lösungen zum Wohle des Ganzen zu schaffen, nicht aber einseitig Auswärtige darin zu unterstützen auf der Suche nach rentablen Anlagen, ihr Geld hier an der Küste in Beton zu gießen.
Abschließend wurde informiert, dass die in der Gruppe erarbeiteten Vorschläge für eine Optimierung der Weiterführung der Umgehungsstraße an die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich weitergeleitet worden sind. Anlässlich der möglichen Schließung von 6 Spielplätzen im Ort, gab es Vorschläge zur besseren Qualitätssteigerung bzw. Erreichbarkeit der Spiel – und Bolzplätze im Ort.
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