Ein weiterer kleiner Schritt zu besseren inklusiven Beschulung
Die GRÜNE Kreistagsfraktion hatte am 5.6. 2015 die Einsetzung von Intensivunterstützern an den Schulen im Landkreis Wittmund beantragt, um die Arbeit des Mobilen Dienstes operativ vor Ort zu unterstützen. „In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass eine Beantragung als Einzelfallhilfe bei drohender psychischer Behinderung ( § 35a SGB VIII) aufwendig und zeitverzögernd ist,“ erklärte Fraktionsvorsitzender Martin Mammen und weiter: „Eine flexible Hilfe an den Schulen ist hier weniger stigmatisierend und effektiver, damit frühzeitig bei Problemen interveniert werden kann.“ Es geht nicht darum, das einzelne Kind zu unterstützen, sondern das Kind, die Lehrkraft und die Klasse zu unterstützen besser zusammen lernen zu können. Schon mit der Einrichtung des Mobilen Dienst ist der Landkreis in Vorleistung für eine bessere Inklusion in den Grundschulen gegangen.
„Inklusion heißt, dass alle Beteiligten lernen sich in ihrer Unterschiedlichkeit besser zu verstehen, zu respektieren, voneinander und miteinander zu lernen. Das erfordert aber auch mehr Personaleinsatz, was die Landesregierung mit einem entsprechenden Gesetz im November 2015 anerkannte ( der Harlinger berichtete).Der einstimmige Beschluss des Kreisausschusses ist ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung“, freut sich GRÜNEN Kreissprecherin Ulli Maus.
Der Mobile Dienst ist ein Projekt des Präventionsrates und arbeitet eng mit den beiden Förderschulen zusammen. Nach dem Beschluss besteht dieser nun aus zwei pädagogischen Fachkräften in Vollzeit und zwei Fachkräften in Teilzeit, die sich die Zuständigkeit aufteilen in Wittmund/Friedeburg und Esens/Holtriem. Das kann natürlich nur der Anfang sein. Beschlossen wurde auch eine Evaluation der Arbeit des nun erweiterten Mobilen Dienstes unter Einbeziehung aller Beteiligten. Wünschenswert wäre aus GRÜNER Sicht für diese Evaluation wie bei MESEO* Projekten eine Hochschule zu gewinnen. Der GRÜNE Kreisverband erwartet als Unterstützung dieser positiven Schritte im Landkreis ein Signal von der Landesregierung, dass das Projekt MESEO* , das im Landkreis Aurich und in der Stadt Emden erfolgreich gelaufen ist, weitergeführt und auch in unserem Landkreis ausgebaut werden kann. Dann könnte mit weiterem sozialpädagogischen Personaleinsatz und einer engen Vernetzung von Mobilem Dienst, Schulen, Jugendamt und Förderzentren die Schulen für alle Kinder verbessert werden. „Und es kann vermieden werden, dass Kinder mit emotionalen und sozialen Problemen weit weg von Zuhause in speziellen Förderschulen wie in Wilhelmshaven und Großefehn beschult werden müssen.“ betont Ingrid Ahrens für die GRÜNEN im Jugendhilfeausschuss.
*MESEO Modellprojekt Emotionale und Soziale Entwicklung in Ostfriesland
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