Ca. 60 Bewohner des Campingplatzes Marienfeld in Marx diskutierten am Sonntagmorgen auf Einladung der Friedeburger GRÜNEN über die geplante Errichtung von ca. 25 Erdhäusern in ihrer direkten Nachbarschaft.
Ratsfrau Kirsten Getrost berichtete über das Bauvorhaben mit den verheerenden Konsequenzen für die Bewohner des Campingplatzes. „Die Errichtung der Erdhäuser an dieser Stelle würde das Gesamtbild des Platzes erheblich verschlechtern und der Gemeinde letztlich auch wirtschaftlich schaden. Luxus–Häuser passen hier einfach nicht hin und zerstören erheblich den derzeitigen Erholungswert“, so Kirsten Getrost. Auf die Vernichtung eines wertvollen Biotops verwies Kreistagsmitglied Jürgen Scheidweiler mit dem Hinweis, dass die Versiegelung und die Abholzung der Baumreihe sowie der geplante zusätzliche Wasserkanal in 8-Meter Breite ein Naturschutz-Frevel sei. Ein einvernehmliches Nebeneinander von Campingplatz und Luxushäusern sei ohnehin nicht praktikabel, weil die gesamte Infrastruktur für die Erdhäuser neu geschaffen werden müsse. „Die bleiben doch dann mit ihren Booten nicht auf ihrer Seite, im Gegenteil, die werden den ganzen See für sich beanspruchen“, so eine Campingplatzbewohnerin.
Einig waren sich Campingplatzbewohner und GRÜNE darin, dass gegen die Änderung des Bebauungsplans mit allen demokratischen Mitteln gekämpft werden müsse. Einige Bewohner sprachen von Rückzug, wenn das Bauvorhaben durchgesetzt werden würde. Die Grünen befürchten, dass bei einem Rückzug der jetzigen Bewohner eine erhebliche Wirtschaftskraft für die Gemeinde Friedeburg verloren gehe, die durch die neuen Ferienhäuser bei weitem nicht kompensiert werden könne.
In einer Abstimmung sprachen sich alle (ohne Gegenstimme und Enthaltung) anwesenden Campingplatzbewohner dafür aus, verschiedene Mittel des Protestes zu organisieren. Die Zerstörung unseres geliebten Platzes werden wir nicht zulassen, so die einhellige Meinung der Anwesenden. Dazu wollen die Camper als erstes eine Unterschriftenaktion starten, die sich gegen den aktuell geplanten Bebauungsplan richtet.
Auch wir sind dafür, daß die schöne Natur um unseren Campingplatz erhalten bleibt.
Und diese nicht mit diesen Erdhäuser, verunstalltet wird.
Wir sind dafür, das es so bleibt wie es ist, damit wir weiterhin einen schönen und ruhigen Urlaub haben!
Ich sehe diese ganze Sache als Totgeburt an, denn wer, mit dem nötigen Kleingeld, will an einem See mit Blick auf einen Campingplatz und dessen manchmal eigenwillige Architektur der Bewohner, solch eine nicht gerade preiswerte Immobilie kaufen? Da gibt es doch wohl andere Orte zu denen sich die „haute volaute“ eher hingezogen fühlt. Das ganze Umfeld ist doch auch nicht so wirklich „hip“ für solche Leute.Meine Familie und ich als Camper – und ich denke, da spreche ich auch im Namen der anderen Camper, fühlen uns allerdings hier sehr wohl. Für meine Familie und mich ist Friedeburg und der Campingplatz völlig ok. Also liebe Friedeburger bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Abwertung Friedeburgs!
Wenn die Bäume erst einmal alle gefällt sind und die „Erdbunker“ als „Fehlplanung“ unverkäuflich in der einstmal intakten schönen Landschaft rumstehen, ist alles zu spät, selbst, wenn man wollte, man könnte niemals mehr den vorherigen Zustand herstellen. Diese Tatsache sollte allen Beteiligten bewusst sein. Diesen Luxus, die Natur aus Profitgründen unwiderruflich zu zerstören, können wir uns heutzutage nicht mehr leisten.
Außerdem bin ich der Meinung, dass es wahrscheinlich immer wieder zu „Reiberreien“ kommen wird. Das wird bestimmt keine gute Nachbarschaft.
Wie ja allen bekannt ist… Camper sind Achselhemden tragende, Bierflaschen schwingende Proleten! Das ist von meiner Seite nur ironisch gemeint, denn ich bin ja selber Camperin. ;-))
Doch solche oder ähnliche Äußerungen hat man ja schon mal gehört. Solche Leute in unmittelbarer Nachbarschaft? Geht doch gar nicht! Oder?
Ich würde mir, als Mitverantwortlicher, solch eine Baumaßnahme wirklich ganz ganz gründlich überlegen.