Kahlschlag in Leerhafe geplant

Die Wittmunder Stadtratsgruppe Bündnis90/Die Grünen/ BfB spricht sich gegen die vorgesehene
Abholzung von altem Eichenbestand in Leerhafe aus.

Am südlichen Ortsrand von Leerhafe wird ein neues Baugebiet ausgewiesen. Mitten durch dieses
Gebiet verläuft eine 127 m lange Wallhecke mit altem Eichen-Baumbestand, die für diesen Zweck
komplett entfernt werden soll. Diesem Vorhaben hat der Bau-Ausschuss der Stadt Wittmund mit nur
einer Gegenstimme von Bündnis90/Die Grünen/BfB zugestimmt.

Wallhecken stehen unter Naturschutz, da sie einen wichtigen Lebensraum für Fauna und Flora
darstellen. Außerdem sind sie ein altes Kulturgut und prägen unsere ostfriesische Landschaft.
Sie sind prinzipiell zu schützen und zu erhalten. Sollen sie dennoch einem neuen Siedlungsgebiet
weichen, sind Ausgleichsmaßnahmen zwingend erforderlich. Nach einem Gutachten hat die Untere
Naturschutzbehörde der Entfernung der Wallhecken samt altem Baumbestand unter der Bedingung
zugestimmt, dass entsprechende Kompensationsflächen ausgewiesen werden.

Gewiss werden neue Baugebiete zur Dorfentwicklung und zur Modernisierung ländlicher
Wohnstrukturen benötigt, jedoch sollte gerade im ländlichen Raum ein sinnvoller Kompromiss
zwischen den Bedürfnissen menschlicher Siedlungen und der Natur erfolgen. Eine Wallhecke im
Baugebiet kann sicher nicht vollkommen erhalten werden und kann durch Kompensationsflächen
an anderer Stelle ersetzt werden. Alte Eichen lassen sich jedoch nicht kompensieren!

Die Gruppe von Bündnis90/Die Grünen/ BfB setzt sich für den Erhalt des Baumbestandes im westlichen
und östlichen Teil der Wallhecke ein, so dass die besonders schützenswürdigen Eichen erhalten
werden können. Es bleibt genügend Platz für Zuwegungen zwischen dem geplanten nördlichen und
dem südlichen Baugebiet.

Wie Frau Christiane Lux-Hartig ausführt, schließt sich die Gruppe der Forderung des BUND (Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland) an, alle Eichen über 30 cm Durchmesser als zu erhalten
festzusetzen.

Frau Ingrid Ahrens gibt einen weiteren Aspekt zu bedenken: die kostenintensiven
Kompensationsmaßnahmen, für die kaum noch Flächen zur Verfügung stehen und wodurch die Grundstücke für bauwillige Bürger teurer werden.
Wird nur ein Teil der Wallhecke entfernt, reduzieren sich diese Kosten.

Alter Baumbestand in einem Wohngebiet wird von vielen Bürgern gerade im ländlichen Raum nicht
als störend, sondern durchaus als Gewinn für eine gute Lebensqualität empfunden.

In anderen Kommunen gibt es Beispiele, wie durch intelligenten Zuschnitt der Baugrundstücke alte
Bäume erhalten werden können, wenn denn der Wille zum Naturschutz da ist.

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel