6. Mobilitätskonferenz: Nur von verbesserter Mobilität reden, ist nicht genug

Pressemitteilung der Kreisverbände Aurich, Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven zur 6. gemeinsamen Mobilitätskonferenz

Nur von verbesserter Mobilität reden, ist nicht genug. Sondern jetzt öffentlich planen und zügig umsetzen

In den Landkreisen steht in den nächsten Jahren die Konzeptionierung und Beschlussfassung des Nahverkehrsplanes auf der Tagesordnung. Nach den aktuellen Überlegungen des Landes müssen diese Arbeiten bis zum 1.1.2019 abgeschlossen sein. Das zugrundeliegende Nahverkehrsgesetz ist zur Zeit auf Landesebene in der Beschlussfassung. Darin wird u.a. auch festgelegt wieviel Geld die einzelnen Landkreise für die Schulverkehre bekommen, aber auch die zusätzlichen Gelder, die nur für die Verbesserung des Nahverkehrs ausgezahlt werden. Auch werden bestimmte Vorgaben zu erfüllen sein.

Der aktuelle Nahverkehrsplan des Landkreises Wittmund wurde 2013 beschlossen. Die nach dem Gesetz vorgeschriebenen fünf jährigen Anpassungen und Fortschreibungen haben dann nicht mehr stattgefunden“, erläuterte Martin Mammen, Kreistag Wittmund. Bisher wurde die Erstellung des Nahverkehrswegeplan von den Landkreisen an den (VEJ) Verkehrsverbund Ems Jade delegiert, dieser hat mit dem Zusammenschluss der hiesigen Busunternehmen (vej) den Plan ausgearbeitet und den Kreistagen zur Beschlussfassung vorgelegt, die dann im Vertrauen auf die Experten zustimmten. Das Ergebnis ist bekannt: „Öffentlicher Nahverkehr ist im ländlichen Raum gleich Schulverkehr, d.h. Fahrtzeiten nur zu Schulanfang und- Schulende und in den Ferien fährt außer den Bussen, die für Urlauber relevant sind, gar nichts“ stellt frustriert Martina Esser, Grüne Friesland, fest. „Ganz zu schweigen von fehlender Barrierefreiheit und Fahrradmitnahme“ ergänzt Gila Altmann, Kreistag Aurich. „Außerdem versteht die Fahrpläne kein Mensch und die überteuerten Tarife sind nicht nachvollziehbar (außer der 2 Euro Einheitspreis, der für die gleichen Busse nur für Urlauber gilt) ergänzt Ulf Berner, GRÜNE Wilhelmshaven.

Das alles wollten wir als GRÜNE nicht länger dulden, zumal Demographiewandel und Klimaschutz dringen einen zukunftsfähigen ÖPNV erfordern. Wir können den sogenannten Experten nicht weiter blind vertrauen“, erklärt Ulli Maus für den Kreisverband Wittmund. „Deshalb haben wir als Kreisvorstand vor 1 ½ Jahren GRÜNE der anderen ostfriesischen Kreisverbände eingeladen, in einer regelmäßig tagenden Mobilitätskonferenz sich in die Materie einzuarbeiten und Alternativen zu entwickeln. Beraten lassen wir uns von der verkehrspolitischen Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion Susanne Menge und weiteren Experten, die Nahverkehr in ebenfalls zersiedelten ländlichen Regionen besser anbieten als unser Verkehrsverbund das tut.“ erklärt Gunnar Ott, GRÜNE Aurich

Mittlerweile geht die Arbeit in die Umsetzung: Der erste Antrag, in zwei Landkreisen schon in die Diskussion gebracht, bezieht sich auf eine Verbesserung der Bahntarife durch eine Anbindung an das Tarifsystem des Verkehrsverbund Bremen –Niedersachsen.

Nun steht die die Verbesserung des Busverkehrs im Mittelpunkt unserer Arbeit. Dazu wurde zunächst in den einzelnen Kreisverbänden der ernüchternde Ist-Zustand der Buslinien erfasst und schließlich zunächst vor Ort erarbeitet, welche Buslinien sinnvoll sind. Auf der letzten Mobilitätskonferenz wurden nun Verlauf und Taktung zunächst der wichtigsten Buslinien zu erarbeitet. Die GRÜNEN stellen an den VEJ mit seine teilnehmenden Busunternehmen die gleichen hohen Ansprüche an Übersichtlichkeit der Fahrpläne und Linien, Barrierefreiheit der Busse und Haltepunkte wie es der Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen in anderen ländlichen Regionen wie z.B. Ammerland oder Wesermarsch tut.

Den Vertretern auf der Mobilitätskonferenz ist klar, dass nicht alle kleinen Siedlungen mit einem Bus angefahren werden können. Es muss aber gut verteilte qualifizierte Buslinien geben, die von morgens früh bis spät abends als 1-2 Stunden fahren. „Auch der innerörtliche Busverkehr in den Mittel- und Oberzentren, sowie deren Verbindung, gehört auf den Prüfstand, was Linienführung und Taktung angeht“, ergänzt Antje Kloster, Kreisvorsitzende GRÜNE Wilhelmshaven.

Auf der nächsten Mobilitätskonferenz geht es weiter um die Buslinien und flexible Zubringersystemen zu Bus und Bahn wie z.B. Car- sharing oder Mitfahrsyteme wie es im Landkreis Wittmund mit „FahrMit“ schon live gegangen ist. Weiteres unter www.wittmund-gruene.de

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