Völlig unklar scheint derzeit wie das Wahlversprechen „Kita-Beitragsfreiheit“ von SPD/CDU – Landesregierung umgesetzt wird ohne die Kommunen zu belasten. Die Samtgemeinde Esens übernimmt derzeit einen Betriebskostenzuschuss an den Träger von rund 1,5 Mio. € jährlich. Auch nach den Verhandlungen mit dem Land ist derzeit zu befürchten, dass noch etwas dazukommt, wenn man Ulf Thiele, CDU Fraktionssprecher der Landtagsfraktion dazu liest (AfH 14.2.18): „Die Landesregierung will natürlich nicht mehr bezahlen als sie muss.“ „Hier zu schachern zeigt völlige Unkenntnis der Lage in den Kitas.“ moniert Michael Woltersdorf, Sprecher des Ortsverbandes von B90/Die Grünen. „Dieses Mauern der Landesregierung schafft für uns vor Ort ein doppeltes Problem. Wer derzeit mit Kita-Einrichtungen Kontakt hat, erlebt viele drängende Probleme: Personalmangel, Überstunden, wachsender Krankenstand. Es muss von Landesseite weit mehr Geld in die Hand genommen werden über die vollumfängliche Finanzierung der Elternbeiträge hinaus.“
In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an die Kindertagesstätten auch in unserer Samtgemeinde deutlich gestiegen. Stichworte: Sprachförderung, Inklusion, Familienarbeit. Und die Kinder kommen auch hier immer jünger in die Kita und sie verbringen einen größeren Teil des Tages in einer Kindertageseinrichtung.
„Gerade wir als ländliche Region haben zusätzlich noch das Problem, dass immer mehr Kinder unter 3 Jahren in altersgemischten Gruppen mit einer nur geringfügigen Veränderung der Gruppenstärke mitbetreut werden müssen.“ erklärt Ulli Maus, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Samtgemeinderat. „Wir sind daher auf damals GRÜNE Initiative hin als Samtgemeinde Esens seit einigen Jahren in Vorleistung gegangen und haben in diesen altersgemischten Gruppen eine Zusatzkraft mit wenigen Stunden zur Entlastung eingesetzt. Das ist gut, genügt aber nicht. Eine Aufstockung der Stunden ist dringend erforderlich. Den Bedarf ergab auch eine Befragung der Fachkräfte 2017. Deshalb wurde auch von der Gruppe SPD/GRÜNE/ Neue Liste/Bürgerwille dazu ein Antrag im Sommer 2017 eingebracht.“ erklärt Ulrike Maus. Eine sofortige Aufstockung als weitere Vorleistung ist aber noch nicht möglich, da nicht abzusehen ist, ob die Elternbeiträge vom Land vollständig übernommen werden.
Das Land muss Farbe für unsere Kleinen bekennen und neben der vollständigen Übernahme des Elternbeitrages dringend zusätzliche Mittel einsetzen, um sofort die Betreuungsqualität zu verbessern. Niedersachsen hat einen der bundesweit schlechtesten Betreuungsschlüssel. „Selbst wenn die Samtgemeinde Esens es finanziell könnte: In Vorleistung gehen hat seine Grenzen. Die Novellierung des Kindertagesstättengesetzes muss nun auf der Tagesordnung stehen. Mit dem Ziel, mehr Personal in die Einrichtungen zu bringen und die Qualität in den Kitas zu verbessern. Dieser Schritt ist überfällig und die GRÜNE Landtagsfraktion hat einen Gesetzesentwurf dazu eingebracht.“ Fordert Andrea Heinks vom GRÜNEN Ortsverband Esens
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