Digitale App für den virtuellen Arztbesuch

Noch bevor überhaupt in Ostfriesland ein stabiles und gut ausgebautes Internet besteht, will man eine Art Onlinesprechstunde zwischen Patient und Arzt einführen.

Dies mag zwar auf den ersten Blick zur Entspannung der aktuellen Lage, dass uns in der Region immer mehr Ärzte fehlen, beitragen. Nur wird hier an den Symptomen und nicht an der Ursache herumgebastelt mit halbgaren Vorschlägen.

Ein solches System würde zudem die medizinische Versorgung erheblich verschlechtern und wäre für die Patienten ziemlich riskant, da ein Arzt nur bei einem persönlichen Kontakt mit einer zielgerichteten Untersuchung eine korrekte Diagnose stellen kann. Hinter scheinbar harmlosen Beschwerden wie Husten, Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen können sich im Einzelfall durchaus lebensbedrohliche Krankheiten verbergen, die bei einer Onlinesprechstunde fataler Weise übersehen würden.

Statt im Rahmen der Gesundheitsreform auch das Arztsein auf dem Land wieder attraktiver zu machen durch bessere Verdienstmöglichkeiten, attraktive Lebensbedingungen, auch für die Familienmitglieder, werden Techniken vorgeschlagen, die sich für eine älter werdende Landbevölkerung wenig eignet, geschweige denn so schnell technisch funktionieren wird.

Besser wäre es, dass die ortsansässigen Kliniken und Gesundheitszentren Stipendien an Medizinstudenten ausloben in Verbindung mit einer „regionalen Ausübungspflicht“ über einen bestimmten Zeitraum nach erfolgreich bestandenem Studium.

Hierzu gehört aber auch, dass wir in Ostfriesland den Ausbau von KiTas und Ganztagsschulen, Freizeitmöglichkeiten für Familien außerhalb der Saison und Sportstättenangebote wie z.B. ein ganzjährig nutzbares überdachtes Freibad vorantreiben.

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