Seetrassen 2030…gibt es einen evtl. weiteren Korridor über Langeoog und ein entsprechendes neues Raumordnungsverfahren?
Das nds. Landwirtschaftsministerium hat in einer Pressemitteilung vom 8.2.2022 zumThema Offshore-Windenergie bekannt gegeben, dass 2029 und 2030 zur Beschleunigung des weiteren Offshore-Ausbaus in der Nordsee erstmalig jew. zwei Offshore-Anbindungstrassen zeitgleich in Betrieb gehen sollen.
Es werden dabei die bisher bekannten 2 Korridore über Norderney und Baltrum genannt.
Das bisherige Ausbauziel für Windenergie auf See 20 GW bis 2030 soll noch einmal um 10 GW angehoben werden und das bisherige Ziel von 40 GW bis 2040 soll 5 Jahe früher erreicht werden. Zudem sollen inges. weitere 30 GW Offshore-Windenergie bis 2045 installiert und angebunden werden.
Deshalb kann lt. der Pressemitteilung eine weitere Lösung nur sein, parallel zu den genannten 2 Korridoren zusätzlich einen weiteren Korridor zu nutzen.Wo dieser Korridor verlaufen soll, steht nicht in der PM.
Natürlich kommt da wieder gedanklich unsere Insel Langeoog in den Fokus. Wir waren in 2020/2021 bei den Netzbetreibern Amprion und TenneT als eine von 2 möglichen Inseln angedacht. Im Raumordnungsverfahren hatte das Amt für regionale Landesentwicklung den Korridor über Baltrum festgelegt, da dieser “ konfliktärmer“ als Langeoog sei und auf unserer Insel „wasserwirtschaftliche Nachteile“ zu befürchten seien.
Es steht jetzt also eine neue Entscheidung über den Verlauf eines neuen Korridors an und ob ein neues Raumordnungsverfahren erforderlich ist.
Es war in 2020/2021 seitens der Netzbetreiber angedacht, durch unsere Süsswasserlinse im Osten zu bohren um die Kabelsysteme zu verlegen. Nach Aussage von Fachleuten wird sich das Salzwasser in der Linse dadurch erwärmen, nach oben steigen und die Linse versalzen.
Wir Langeooger Grünen hatten mit Hilfe eines weltweit anerkannten Spezialisten für Horizontalbohrverfahren eine alternative – wesentlich schonendere – Bohrtechnik zur Unterquerung der Insel, des Wattenmeeres und der Süsswasserlinse gefordert. Dieses Verfahren wurde jedoch von den Netzbetreibern leider nicht in Erwägung gezogen.
Wir stehen nach wie vor 100%ig zum Ausbau der erneubaren Energien, wir benötigen sie dringend und ja, sie müssen verstärkt ausgebaut werden. Uns geht es nicht um das Ob, sondern um das Wie. Deshalb werden wir Langeooger Grüne den Verlauf der Weiterentwicklung genau verfolgen.
Es geht um unsere wichtigste Ressource, unser Trinkwasser, das ist ein Grundnahrungsmittel, das ist ein extrem schützendes Gut.
Wir sind in der Trinkwasserversorgung autark, wir werden um den Schutz unserer Süsswasserlinse kämpfen, genau wie um den Schutz unseres Wattenmeeres.
Deshalb werden wir uns – wenn es nötig werden sollte – wieder ambitioniert einbringen und für schonendere Bohrverfahren kämpfen.
Es gibt Alternativen, sie müssen nur eingesetzt werden. Ökologie und Ökonomie sollten zusammen gedacht werden.
Unsere Ressourcen müssen im Sinne der nachfolgenden Generationen bewahrt und geschützt werden, denn sie müssen mit unseren Taten von heute, morgen und übermorgen leben.
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