Mit einer bewegenden Veranstaltung am Fuße des Wasserturms haben Langeoog und viele Gäste am Sonntagmittag mit viel Musik und deutlichen Worten ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. Etwa 220 Menschen waren nach Polizeiangaben der spontanen Einladung gefolgt, viele hatten blau-gelbe Schilder, Fahnen oder Transparente mitgebracht. Uwe Garrels moderierte die von Ratskollegin Bärbel Kraus angeregte Veranstaltung, im Namen des Rates hielt der stellv. Ratsvorsitzende Michael Recktenwald eine kurze Ansprache. Die klare Botschaft von Langeoog lautete: „Herr Putin, stoppen Sie diesen Krieg“.
Zum Auftakt sang Katja Agena „Imagine“ von John Lennon mit der Zeile „Imagine, nothing to kill or die for“, bevor Uwe Garrels an die Geschichte der Ukraine erinnerte, die im zweiten Weltkrieg bereits acht Millionen Tote zu beklagen hatte und die 1991 mit Zustimmung von Gorbatschow und auch der Mehrheit der russischstämmigen Bevölkerung die Unabhängigkeit erklärt hatte. „Da fehlen einem die Worte“ stellte er bewegt fest.
Michael Recktenwald begann mit sehr persönlichen familiären Worten, bevor er im Namen des Rates die Solidarität mit der Ukraine bekräftigte. Er rief die internationale Politik auf, hart, entschlossen und zugleich besonnen zu handeln, um das sinnlose Sterben durch den feigen Überfall zu beenden. Auch Bärbel Kraus forderte Putin sichtlich bewegt auf, dem Krieg ein Ende zu setzen, der nur Verlierer haben werde. Eine auf Gewalt basierende neue Weltordnung müsse verhindert werden. Sie erinnerte an die Bedeutung des Lale Andersen-Denkmals: Ihr Welthit „Lili Marleen“ habe Soldaten auf beiden Seiten der Front im zweiten Weltkrieg getröstet.
Der Gospelchor Langeoog unter der Leitung von Noemi Rohloff bezog alle Teilnehmenden der Kundgebung in seine Musik ein. Zunächst wurde mit allen „Shalom Haverim“ als Kanon gesungen, bevor das Protest- und Solidaritätslied „We shall overcome“ gesungen wurde: Wir werde das überwinden, wir werden Hand in Hand gehen, wir werden in Frieden leben.“
Zum Abschluss sang Katja Agena dann noch mit Unterstützung vieler Mitsingenden „We are the World“. Für ein technisches Problem mit dem Playback hatte aus dem Publikum Oliver aus Lohmar eine spontane Lösung: Er begleitete Katja Agena am E-Piano und erhielt dafür einen verdienten Sonderapplaus.
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