Grüne: Angst schüren ist keine Option

LHV-Präsident Tannen und sein Vizepräsident Noosten sprechen von einem Pflanzenschutzverbot durch die EU Kommission und malen eine Drohkulisse steigender Verbraucherpreise und Verknappung der Lebensmittel an die Wand. Die Grünen im Landkreis Wittmund halten diese Kritik an den neuen EU-Plänen zur Pflanzenschutzreduktion für nicht gerechtfertigt.

Die Behauptung des LHV Ostfriesland ist, bezieht man sachlich Stellung zu dem EU-Gesetzesvorschlag, grundlegend falsch. Es geht hier nicht um ein komplettes Verbot, sondern um nachhaltige Verwendung und Renaturierung. Zweck dieser Maßnahmen ist es, mittel- und langfristig unsere Lebensgrundlage, auch die der Landwirte, zu erhalten. Überdüngung,  Pestizide und Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen haben jetzt schon zu schweren Bodenerosionen, Grundwassereinträgen und vor allem dem Sterben von Insekten und im Boden lebender Fauna und Flora geführt. Berichte des LNWKN zeigen deutlich, wo in den letzten Jahren zu hohe Nitrat- und Phosphorwerte in Ostfriesland gemessen wurden. (Karten des LNWKN als Anlage)

Anette Kraft, Grüne Ressortverantwortliche für Landwirtschaft

„Daher sollten“, empfiehlt die landwirtschaftliche Sprecherin des Grünen Kreisverbandes Wittmund, Anette Kraft,  „verbesserte, nachhaltige Wege in der Landwirtschaft gesucht und gegangen werden, statt immer aufs Neue gegen sinnvolle Gesetzesänderungen, die nicht nur Ostfriesland betreffen, zu schimpfen. Schließlich haben alle etwas davon, wenn unser Wasser sauber und die Böden erhalten und fruchtbar bleiben“.

Die Grünen verweisen auch auf die erfolgreiche Umstellung von der konventionellen zur Öko-Landwirtschaft, wo nachweislich jetzt schon noch kaum Pestizide verwendet werden. Wer den sicher noch in einigen Bereichen zu bürokratischen Weg, auf sich genommen hat, konnte in den vergangenen Jahren auf deutliche bessere und sichere Einnahmen bauen. Auch hier sehen die Kreis-Grünen noch Handlungsbedarf, betont die Grüne Landtagskandidatin Nicole Henkel.

Nicole Henkel, Grüne Landtagskandidatin im WK87

Die Zahlungen der EU müssen noch eindeutiger denen zukommen, die nicht auf Masse sondern Klasse, also Nachhaltigkeit setzten.  Die ELER – Förderung in Niedersachsen für den ländlichen Raum belief sich für den reinen Ökolandbau 2021 auf gut 25,5 Mio Euro.  (Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz )

Es ist schon lange bekannt, das auch wir Menschen auf intaktes Ökosystem angewiesen sind. Darum muss alles dafür getan werden, es zu erhalten und wiederherzustellen. Die Reduktion von chemischen Pflanzenschutzmittel ist hier ein guter Weg.

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel