Auch wenn unsere Köpfe und Herzen aktuell von anderen massiven Belastungen gefangen genommen
sind: Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind nicht mehr zu übersehen, auch
in diesem Jahr wieder. Auch in Deutschland – Rekordbrände, Dürrezeiten, Rekord-Starkregenereignisse.
Mittlerweile – wenn auch 30 Jahre später als gut gewesen wäre – sind sich alle
vernunftbegabten Menschen einig, die Treibhausgasemissionen einzuschränken und letztlich
drastisch zu senken. Aktuell verursacht Deutschland pro Kopf 11 Tonnen CO2/Jahr (im
Vergleich dazu Indien mit der dramatischen Hitzeperiode zu Beginn des Jahres 2T. /Jahr ).
Wenn die Klimaziele von 1,5 Grad Erwärmung auch nur ansatzweise (aktuell 1,2 Grad)
eingehalten werden sollen, muss der pro-Kopf-Verbrauch der Industrieländer auf höchstens 2
Tonnen sinken.
Wir haben uns mit unserem Klimaschutzkonzept auf den Weg gemacht. Die aktuell
stattfindenden Energietage bieten für jede/e Einzelne prima Anhaltspunkte etwas zu ändern.
Zum pro-Kopf-Verbrauch der Bevölkerung tragen wir als Landkreis mit unseren Entscheidungen
ebenfalls bei. Wir können Beiträge zur Kreislaufwirtschaft, Energiewende, Verkehrswende
leisten und auch mit unseren Entscheidungen Verhaltensänderungen begünstigen. Unser
Beschluss zum Jugendticket ermöglicht der jungen Generation zu lernen auf das Individualauto
weitgehend zu verzichten und damit real CO2 einzusparen.
Mit der Klimawirkungsprüfung und der Aufnahme der Klimawirkung in die Beschlussvorlagen
sensibilisieren wir uns und die Verwaltungsmitarbeiter*innen für die Mammutaufgabe, den
Klimawandel auf einem Niveau zu stoppen, das auch folgenden Generationen ein
menschenwürdiges Leben auf diesem Planeten ermöglicht.
Die Klimawirkung trifft natürlich nicht jede einzelne Entscheidung. Es betrifft allerdings alle
Entscheidungen von Beschaffung, des Bauens und Planens, den Schutz und Erhalt von CO2-Senken und alles was mit Verkehr befasst ist.
Uns als Kreistagsabgeordneten hilft der Klimacheck dann hoffentlich die klimaneutralere
Alternative zu finden. Oder vielleicht sogar eine klimafreundliche Alternative, z.B. wenn wir mit
unserer Entscheidung einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.
Wir machen uns mit dem Beschluss heute auf den Weg und ich bin überzeugt: wir werden im
Laufe der kommenden Entscheidungen immer besser werden, den Klimaschutz als das
zweite Standbein neben Wirtschaftlichkeitsprüfungen zu erkennen und einzuhalten.
https://buergerinfo.landkreis-wittmund.de/si0057.asp?__ksinr=397
Interessant, der Beitrag von Frau Maus. Indien hat einen Verbrauch von 2 to. CO2. Frau Maus möchte, dass die „Industrieländer“ ebenfalls nur noch 2 to. ausstoßen. Schöner und kürzer kann man mit Zahlen nicht darlegen, dass die Grünen die „Industrieländer“ also auch Deutschland, auf das wirtschaftliche Niveau Indiens drücken wollen. Danke f<r diese Klarstellung.
Moin Herr/Frau Schürgers,
Danke für den Kommentar. Ulrike Maus hat tatsächlich gesagt: „Wenn die Klimaziele von 1,5 Grad Erwärmung auch nur ansatzweise eingehalten werden sollen, muss der pro-Kopf-Verbrauch der Industrieländer auf höchstens 2 Tonnen sinken.“
Ihr Schluss, das bedeute gleichzeitig dasselbe wirtschalftliche Niveau wie Indien es heute hat, ist nicht korrekt.
Erstens: wir haben heute in Deutschland – anders als Indien es bislang macht und/oder kann – ganz andere Möglichkeiten Wirtschaft und Leben zu gestalten mit weniger CO2- und Methan-Ausstoß (Energiewirtschaft, Landwirtschaft und Verkehr nur als Beispiele).
Zweitens: ja, wir werden unsere Art zu Wirtschaften ändern müssen, und das schließt ein, dass es nicht mehr nur bedingungsloses Wachstum geben wird. Es wird andere, fortschrittliche Ansätze brauchen, die nur teilweise auch bisher schon praktische Bedeutung gewinnen: Recycling, Gemeinwohlorientierung. Die führen nicht zwingend zu weniger Wohlstand.
Viele Grüße
Eberhard Hoffmann
Moin Herr / Frau Schürgers,
ergänzend zum Hinweis von Herrn Hoffmann ist zu erwähnen, dass Die Kosten des Klimawandels die der Transformation zu klimaneutralem Wirtschaften erheblich übersteigen werden (es werden z.B. schon Überlegungen angestellt, die Nordsee (!!) einzudeichen, um dem Wasserspiegelanstieg vorzubeugen).
Das wurde inzwischen auch in Staaten wie China realisiert, weswegen z.B. der Ausbau der Photovoltaik dort viel schneller ist als bei uns (und sie werden der deutschen Wirtschaft wieder, wie schon bei der Windkraft, „das Wasser abgraben“, wenn wir nicht innovativ bleiben – Tesla ist ein weiteres Beispiel … (ist zusammen mehr wert als VW, BMW und Daimler zusammen)).
Viele Grüße
Christian Bahlke