Zur Kreistagssitzung am 8.12 und beim Planungsausschuss am 30.11. ging es um das Thema Wolf. Ulrike Maus bezog hier klar Stellung: Es ändert nichts, ob die CDU Resolution heute im Kreistag verabschiedet wird, da sie der Zeit und dem Prozess hinterherhinkt. Der Antrag der CDU wurde im Planungsausschuss mit 6:5 abgelehnt. Im Kreistag hingegen fand er leider eine Mehrheit mit 23 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen.
Was es für die Grünen Kreistagsmitglieder unmöglich macht, dieser Resolution zuzustimmen, ist die Haltung, Herdenschutz als nicht möglich oder nicht sinnvoll abzuqualifizieren, ohne das mit Plan und Überblick überhaupt probiert zu haben.
Es werden lieber selbsternannte Experten eingeladen, die bestätigen, dass Herdenschutz mit Wällen und Gräben nicht geht. Und es wird die Verantwortung an übergeordnete Ebenen abgeschoben. Von dort soll dem Wolf der Zugang zu unsrer Region verboten werden? Wie soll das denn gehen? Das heißt nichts anderes als alle Wölfe abzuschießen, die in dieser bestimmten Region auftauchen. Und selbst dann wird es Weidetierrisse ohne Herdenschutz geben, weil von den Rudeln im restlichen Niedersachsen sich immer wieder Einzeltiere auf den Weg zu uns machen werde.
Wölfe die schlecht oder gar nicht geschützte Weidetiere reißen sind keine Problemwölfe, sondern Wildtiere, die Beute machen, die leicht zu bekommen ist.
Wenn so viele hier im Raum auf ein Symbol drängen, dann bitte nicht eines, dass die Verantwortung nach oben abschiebt und damit scheinbare Sicherheit vorgaukelt, sondern eines , dass wir vor Ort unsere Hausaufgaben machen und dem Wolf deutlich machen, wo keine Beute für ihn zur Verfügung steht.
Wir könnten gemeinsam als Kreistag dazu aufrufen, dass sich auf Gemeindeebene solidarisch Tierhalter und Freunde des Wolfes mit Experten zusammensetzen um den Herdenschutz für die jeweiligen Ländereien zu planen. Es gibt Ideen der Experten, was möglich ist. Beute bei Weidetiere machen zu wollen muss dem Wolf wehtun, ein ordentlicher Stromschlag tut da einiges.
Wir sollten gemeinsam vom Land fordern, dass auch präventiver Weidetierschutz gefördert wird, auch für junge und kleine Rinder und Pferde.
Und genauso wichtig ist es, das Land aufzufordern, die Weidetierprämie auch für Rinder – und da nicht nur Milchkühe- wieder einzuführen, weil der Mehraufwand der Landwirte für die Weidepflege kompensiert werden muss.
Wir schützen unsere Weidetiere und lassen dem Wolf die Nacht zur Jagd in anderen Bereichen. Mit dem Wolf als Wildtier zusammenleben geht. Genauso wie das in zahlreichen europäischen Regionen schon vorgelebt wird.
Herdenschutz wirkt: ( Quelle https://www.wolfsmonitoring.com/)
Ein wolfsabweisender Grundschutz bietet nie eine hundertprozentige Sicherheit, doch die Erfahrung zeigt, dass sich wolfsabweisende Maßnahmen als Schutz gegen Wölfe in den meisten Fällen bewähren.
Die Anzahl der getöteten Nutztiere hat sich im Zeitraum 2019 bis heute trotz stark gestiegenen Wolfzahlen gedrittelt. Im gleichen Zeitraum ist der Herdenschutz in den betroffenen Gebieten ausgebaut und qualifiziert worden.
(19/20 1078 tote Tiere bei 242 Übergriffen 22/23 356 tote Tiere bei 145 Übergriffen)
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