Dieser Brief wurde unter anderem versandt an:
den Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Herrn Stephan Weil
die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Miriam Staudte
den Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Herrn Christian Meyer und
die Landtagsabgeordnete Frau Karin Emken
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
die anhaltende Diskussion in der Politik und in der Bevölkerung zum Thema: „Umgang mit dem Wolf“ hat uns zu diesem Brief veranlasst:
Der Wolf ist in unserer Region angekommen und trifft auf viel Grünland mit Nutztieren. Die Weidetierhaltung ist ein Garant für den großen Grünlandanteil (ca. 60% unserer Region), dem neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch eine wichtige Bedeutung für Artenschutz und Klimaschutz (als CO2 Senke) zukommt. Ebenso ist der noch wichtiger werdende Küstenschutz nur mit dem Einsatz von Schafen möglich.
Die vielen Risse von kleinen aber auch von jungen großen Weidetieren haben viele Menschen in unserem Landkreis aufgerüttelt und der Herdenschutz ist nun das Gebot der Stunde, der vor Ort organisiert werden muss.
Im Umgang mit dem Wolf muss eine für alle Beteiligten sachgerechte Lösung gefunden werden, die ökologisch sinnvoll und gesellschaftlich akzeptiert ist.
Der im Oktober 2022 vorgelegte Wolfsmanagementplan wird von uns als hilfreich gesehen. Weiter begrüßen wir das von der jetzigen Landesregierung versprochene Dialogforum „Weidehaltung und Wolf“ unter Einbeziehung aller betroffenen Verbände und die laufenden Bemühungen, zusammen mit der Bundesebene ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement zu etablieren.
Im stattfindenden Dialogforum Weidetierhaltung und Wolf sind für uns folgende Forderungen wichtig und wir bitten Sie, sich dafür einzusetzen:
• Es braucht die komplette Übernahme der präventiven Weidetier-Schutzkosten
für alle Betriebe, die Weidetiere halten. Bei großen Herdentieren müssen
zumindest die Schutzkosten für Jungtiere übernommen werden. Kriterium für
die Übernahme der Kosten muss die Feststellung von Wölfen im Umkreis sein
(und nicht erst nachgewiesene Risse).
• Für die Unterstützung unserer Weidetierhalter*innen beim Herdenschutz unter
unseren spezifischen Bedingungen (z.B. Wallhecken, kleinteilige
Weidestücke, Wassergräben, Deiche) braucht es mobile Beraterteams der
Landwirtschaftskammer.
• Um den zusätzlichen Aufwand der Weidetierhaltung (z.B. die Freihaltung der
wolfsabwehrenden Zäune) abzudecken, braucht es die Wiedereinführung der
Weidetierprämie auch für Rinder.
• Weiter ist uns wichtig, dass auffällig gewordene Tiere (mehrfache
Überwindung von Herdenschutzzäunen und Annäherung an Menschen)
schnell entnommen werden können.
• Viele Konflikte können durch rechtzeitige Präventionsmaßnahmen vermieden
werden. Dazu gehört auch die sachliche Aufklärung der Bevölkerung, um
Ängsten und Vorurteilen vorzubeugen.
Herzlicher Gruß
Heinz Buss – Gruppenvorsitzender
Ulrike Maus – stv. Gruppenvorsitzende
Heiko Willms – stv. Gruppenvorsitzender
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