Die Zukunft unserer Kita sollte  in Langeooger Hand liegen bleiben – jeden Tag!

Ich habe in der Sitzung des Betriebsausschusses vom 16.1.2024 bekannt gegeben, daß ich einen Antrag auf Aufhebung des Ratsbeschlusses aus der Ratssitzung v. 20.12.23 zu Vorlagen Nr. V023-275 – in dem die Vereinbarung über die Wahrnehmung von Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe und damit die Trägerschaft der Kindertagesstätte durch die Gemeinde gekündigt worden ist – gestellt und im Rathaus abgegeben habe.

Damit habe ich auch mein Versprechen eingelöst, das ich am Rande der Demo vor dem Haus der Insel gegeben habe, als ich den Anwesenden mitteilte, dass ich beabsichtige, diesen Antrag zu stellen!

Als Begründung habe ich folgendes angegeben:

„Da die Informationen, die ich als Ratsfrau von der Verwaltung einige Tage vor der Ratssitzung erhalten habe, sich für mich absolut schlüssig anhörten, sah ich daraufhin keinen Anlaß für weitere Nachfragen meinerseits.

Erst in der Ratssitzung vom 20.12.2023 ergab sich für mich nach Äußerungen einiger Mitarbeiterinnen der Kita ein ganz anderes Bild, das so für mich vor der Sitzung nicht vorhanden war. Daraufhin habe ich mich in der Abstimmung enthalten, weil ich noch großen Gesprächsbedarf gesehen habe.

Deses Bild verfestigte sich stets, nachdem ich in der Tagen nach der Ratssitzung noch vertiefende Gespräche – auch mit einigen Eltern – geführt hatte.

Ich sehe mittlerweile auch kein transparentes Vorgehen im Umgang mit den Eltern durch z.B. Infoveranstaltungen zum Thema. Offensichtlich ist in der Vergangenheit nicht versucht worden, mit den Eltern gemeinsam andere Lösungswege zu suchen oder auch nur über andere Lösungen nachzudenken. Warum nicht??

Ich frage mich inzwischen auch, was hier für Prioritäten gesetzt wurden……

In derselben Ratsitzung vom 20.12.2023 wurde zu Vorlagen Nr. V023-274 ein Mehrheitsbeschluss zur Vergabe des Mietwohnungsbaus der Inselgemeinde Langeoog gefasst.

Die Inselgemeinde wird Bauherrin für ein nahezu 15 Millionen-Projekt.

Sie hat nach eigenen Angaben die Manpower, die geplanten 45 Mietwohnungen durch Angestellte der Verwaltung betreuen zu lassen, aber sie hat keine Manpower für unsere Kids? Sie kann die Fürsorgepflicht für die Kita-Kinder mangels Personalressourcen nicht  mehr wahrnehmen?

Diese Prioritätensetzung finde ich befremdlich. Ich frage mich, was war und ist wichtiger?

Hat der Landkreis wirklich die Möglichkeiten, den erforderlichen Betreuungsschlüssel und eine Fachberatung sicherzustellen, kann er andere Gehaltsstrukturen  zur Mitarbeitergewinnung einsetzen. Fragen über Fragen.

Mir scheint, hier greift nur das Prinzip Hoffnung. Aber Hoffnung ist immer begleitet von der Angst und Sorge, dass das Erwünschte nicht erreicht wird. Ist das ein Fundament für unsere Kita? „

Nach der Ratssitzung kamen und kommen mir immer mehr Zweifel, ob wir wirklich unserer Fürsorgepflicht für die Kita-Kinder mit dieser Kündigung nachgekommen sind. Ich frage mich, ob wir die Kita wirklich nicht in die Zukunft führen können.

Ist das wirklich so alternativlos wie es sich auch durch den einzigen Beschlussvorschlag in der o.a. Vorlage widerspiegelt?

Zu Gunsten der Langeooger Kinder, ihrer Erziehungsberechtigten, den Mitarbeitenden der Kita, den Gewerbetreibenden u.v.m. sollten wir empathisch Gefühle und Wünsche aufnehmen, Konflikte erkennen und Lösungen gemeinsam erarbeiten.

Wir Langeooger Grüne und ich als deren Ratsmitglied halten uns an die Aussage des irischen Schriftstellers C.S. Lewis:

„Kinder halten uns nicht von Wichtigerem ab. Sie sind das Wichtigste.“

Und das stimmt: Sie sind unsere Zukunft und diese Zukunft sollte in Langeooger Hand liegen bleiben – jeden Tag!

MfG

Bärbel Kraus

Ratsfrau der Inselgemeinde Langeoog und

Vorstandssprecherin der Langeooger Grünen