In einem Antrag auf dem Landesparteitag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben sich die Grünen aus dem Landkreis Wittmund zum Thema Carbon Dioxide Capture and Storage (CCS) positioniert. In einer Rede auf dem Landesparteitag, der am vergangenen Wochenende in Oldenburg stattgefunden hat, forderte Eberhard Hoffmann, Sprecher des Grünen Kreisvorstandes: „Kein CO2 Endlager in der Nordsee!“
Aktuell gibt es bundesweit Diskussionen über die Notwendigkeit, CO2 im Meeresgrund der Nordsee einzulagern. Hintergrund ist die Schwierigkeit für manche Industrien, CO2-frei zu produzieren. Dazu Hoffmann: „CCS ist die falsche Lösung. Selbst für die Produktion von Zement gibt es inzwischen Alternativen.“ Der Grüne Kreissprecher nennt hier z.B. CSA Zement mit weniger Kalkstein, Olivin mit weniger CO2 Ausstoß bei der Produktion und Hanfbeton. Aber noch wichtiger erscheint ihm das Vorantreiben von Recycling, Wiederverwendung auch von Baumaterialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft (Stichwort: cradle2cradle) und Sanierungen. Auf dem Grünen Landesparteitag betont Hoffmann: „Erstens ist CCS nicht sicher, niemand kann heute sagen, wieviel CO2 auf längere Zeit nach oben entweicht. Zweitens lenkt es ab von den Alternativen. Und drittens ist die Nordsee selbst ein hervorragender CO2 Speicher beispielsweise mit Seegras. Nur wenn sie kaputt ist, dann ist sie das nicht mehr!“
In der Debatte zum Antrag wurde auch von anderen Grünen Delegierten herausgearbeitet, dass die Nordsee bereits heute durch zahlreiche Offshore-Windparks, Erdöl- und Erdgasbohrungen, Gas-Pipelines sowie Offshore-Stromtrassen belastet ist. Weitere Pipelines für CO2 würden die Nordsee und besonders das Weltnaturerbe Wattenmeer überfordern. Auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer(Grüne) griff in die Debatte ein und unterstützte den Wittmunder Antrag. Der Antrag wurde schließlich mit sehr großer Mehrheit angenommen.
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