Den Wolf als Teil unserer Natur begreifen

„Die uns bekannte Natur und wir Menschen können nur dann im Einklang weiterleben, wenn wireinsehen, dass wir Menschen ein Teil dieser Natur sind. Auch der Wolf war bis zu seiner Ausrottung durch den Menschen Teil dieser Natur, so wie es z.B. Tiger in Tansania heute noch sind“, so der Wittmunder Kreisvorstandssprecher Dr. Arendt Hindriksen. “Ostfriesland muss wolfsfrei bleiben – Küstenschutz muss vorgehen”.

“Ostfriesland muss wolfsfrei bleiben – Küstenschutz muss vorgehen”, so lautet die Forderung des Landwirtschaftlichen Hauptvereins bzw. des ostfriesischen Landvolks und basiert dabei gleich auf zweierlei Irrtümern.Zum einem ist diese Forderung rechtswidrig, weil sie gegen deutsches und europäisches Recht verstößt. Die CDU-geführte Bundesregierung hat den Vertrag zur Wolfsordnung unterschrieben und damit die Ansiedlung des Wolfes in unserem Land wieder möglich gemacht. Zum anderen wird der Küstenschutz durch die Anwesenheit des Wolfes als gefährdet angesehen, weil Schäfer nicht mehr bereit sein würden, ihre Schafe auf den Deichen weiden zu lassen. Dass Küstenschutz mehr bedeutet als diese einfältige Argumentation, scheint dem Vertreter des Ostfriesischen Landvolks wohl entgangen zu sein.Wolfsfreie Zonen einzurichten ist schlichtweg Unsinn. Der Wolf wird sich nicht daranhalten. Wasbilden wir uns eigentlich ein, dem Wolf seine natürliche Umgebung zu verweigern? Wir treten für den Schutz von Elefanten und Tigern in anderen Ländern ein. Wir züchten und halten fabrikmäßig „Nutztiere“, transportieren sie unter qualvollen Bedingungen durch ganz -Europa und schlachten sie unter oftmals grausamen Bedingungen für Tier und Mensch ab, um sie dannzu verzehren. Kein Wolf in Ostfriesland, das müsste konsequenterweise ja auch heißen: kein Tiger in Tansania oder Kenia. Auch da müssen Kinder lernen, damit zu leben, sich darauf einstellen. Jens Nähler hat das im Harlinger klar kommentiert: Der Mensch ist – im Gegensatz zum Tier – in der Lage, sich auf eine Situation einzustellen.Und wir können uns auf die Situation einstellen! Die rot-schwarze Unentschlossenheits-Koalition in Hannover muss endlich zu Potte kommen: Entsprechend der deutschen und europäischen Rechtsprechung wollen wir den Wolf nach seiner Natur leben lassen. Wir fordern die Landesregierung auf, sich stärker in der Förderung und Unterstützung von Schutzmaßnahmen und für ein Weidemanagement für gefährdete Tiere (Schafe, Kühe…) einzusetzen. Dazu gehört eine 100% Übernahme von Weidetierschutzkosten für alle Betriebe, die Weidetiere halten, und zwar präventiv, nicht erst, wenn Wölfe schon Tiere gerissen haben. Neben der Erstattung von Zaunkosten muss der Arbeitsaufwand der Tierhalter mit Berücksichtigung finden. Eine personelle Aufstockung in der Antragsbearbeitung innerhalb des Umweltministeriums ist ebenso durchzusetzen. „Der Kreistag Wittmund und die Gemeinden sollten sich für diese Maßnahmen mit einer Resolution an die Landesregierung einsetzen,“ so die grüne Gemeinderätin und Kreistagsabgeordnete Doris Stehle. “Es geht nicht um das Problem ‘Wolf’. Der ist schon längst bei uns heimisch, auch wenn es auf unserer ostfriesischen Halbinsel z.Zt. nur um 3 Wölfe geht. Es geht darum, wie wir mit dem Wolfumgehen. Unsere menschliche Intelligenz und unsere Vernunftsnatur können uns dabei helfen, Natur und Mensch als Einheit zu begreifen,” so abschließend Dr. Arendt Hindriksen.

1 Kommentar

  1. Janine Witte

    Warum lässt man es zu, dass ein Tier, hier der Wolf, so zwischen die Fronten gerät: Der Mensch profiliert sich hier und die Parteien nutzen diese Welle für den Wahlkampf. Unsere Welt ist zu klein und zu dicht besiedelt für den Wolf, es gibt einfach zu viele Menschen um ihm Lebensraum geben zu können!

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