Redebeitrag von Ulli Maus zur Einrichtung eines Klimaanpassungs-managements

Im Planungs- und Umweltausschuss des Wittmunder Kreistags, Sitzung vom 23. Juni 2022, ging es u.a. um die Einrichtung eines Klimaanpassungsmanagements im Landkreis Wittmund. Zur Begründung und Unterstützung des Antrags hat Ulrike Maus, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen folgenden Redebeitrag gehalten. Der Antrag wurde einstimmig als Beschlussempfehlung an den Kreistag verabschiedet:

„Großartig, dass unsere beiden Klimaschutzverantwortlichen so wachsam sind, nicht nur aktiv die Agenda unseres Klimaschutzkonzeptes von 2012 abarbeiten, sondern sich auch um die jetzt schon den spürbaren Folgen der Klimaerwärmung widmen wollen.

Klar ist auch, dass die bisherigen personellen Kapazitäten nicht ausreichen und dass das Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ uns ermöglicht mit relativ begrenzten eigenen finanziellen Mitteln für die Klimaanpassung eine Stelle zu schaffen und ein Konzept auf den Weg zu bringen.

Es wird dringend nötig und die Maßnahmen müssten eigentlich schon längst angeschoben sein.

Was bedeutet eigentlich Klimaanpassung  für uns auf dem Land und an der Küste?

Der Küstenschutz ist seit 1979 Landessache, da werden wir nur- wenn wir Glück haben – gehört?

Ulrike MausAber das Wassermanagement an Land ist unsere Aufgabe: Die Entwässerung der Wohnorte und der landwirtschaftlichen Flächen bei Starkregen fallen da natürlich sofort ein. Aber es braucht auch ein Konzept der Wasservorhaltung für die Stabilsierung des Wasserstands bei Dürre. Wir müssen unsere Trinkwasserversorgung schützen, sei es unsere Brunnen am Festland oder die Süßwasserlinsen der Inseln. Und das nicht nur für uns, da der unsere Trinkwasservorräte auch benachbarte Regionen – mindestens im Notfall mit versorgen. 

Es wird um das Flächenmanagement gehen. Die Politiker*innen aus den Gemeinden und Städten kennen den Spagat:  Auch bei Hitze noch lebenswertes Wohnumfeld zu haben und gleichzeitig die nötige Verdichtung in den Wohnorten zu vorzunehmen, um den Flächenverbrauch zu stoppen.

Wie müssen die Grünflächen der Wohnorte beschaffen sein, wenn es immer mehr Hitzetage gibt?  Eines ist klar, die leider noch immer beliebten, wenn auch rechtswidrigen und lebensfeindlichen Schottergärten verschärfen die Hitze. Bäume, Hecken, Sträucher reduzieren Außentemperaturen deutlich.

Wie können wir tun, um  unsere natürlichen CO2 Senken und kühlenden Landschaftsstrukturen z.B. die Moore der Ochsenweide, die kleinen und größeren Forste (Schafhauser, Schooer, Hopelser, Wittmunder Wald  den Hopelser, Strooter) usw. zu erhalten?

Das passiert alles nicht von allein und ich bin froh, dass wir mit dem heutigen Beschluss uns zumindest schon mal dem Problem zuwenden.

Jetzt brauchen wir noch eine genauso fitte Person wie unsere beiden Klimamenschen, um das anzuschieben.“

Im Brüger:innen Infosystem des Landkreises finden Sie Details zum Beschluss: https://buergerinfo.landkreis-wittmund.de/to0050.asp?__ktonr=20614

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