Kahl geschnittener Graben

Grüne: Wegränder sollten nicht „artenfrei“ geschnitten werden!

Nun ist sie wieder um: die Zeit des erlaubten Baum- und Heckenschnitts. Leider wurde
sie in vielen Gemeinden genutzt, um die Wegränder radikal von geschützten Pflanzen zu
„säubern“: Kahlschlag statt Artenschutz. Die Grünen finden das kontraproduktiv.

Jetzt ist der Wegesrand tot!“
kommentiert fassungslos Ulli Maus, für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Es ist natürlich sinnvoll, Gehölze in Schaugräben für die Entwässerung oder im Einmündungsbereich von
Straßen für die Verkehrssicherheit zu entfernen. Aber was aktuell an sinnlosem „Säubern“ in Gräben und an Wegrändern zu sehen ist, ist aus Sicht der Grünen ein unverzeihlicher Eingriff in die Natur.
Ein drastisches Beispiel ist der Möörkenweg in der Gemeinde Moorweg. Da wurden auf ganzer Länge und beidseitig nahezu alle Hecken und Gehölze fachlich falsch entfernt, einschließlich der unter Naturschutz stehenden wilden Weidenkätzchen!


Ein vollständiges Abholzen von über Jahrzehnte gewachsenen Hecken und Gehölzen ist ein Eingriff, der in Zeiten des dramatischen Artensterbens nicht mehr nachvollziehbar ist. „In diesen Hecken hatten
jahrzehntelang zahlreiche Insekten, Kleintiere wie Erdkröten und Spitzmäuse, auch Hecken bevorzugende Vögel wie der Zaunkönig ihr Habitat. Im Frühjahr mit dann blühenden Weidekätzchen war der Möörkenweg eingehüllt in ein Summen und Brummen und Leben. Jetzt ist der Wegesrand tot!“
kommentiert fassungslos Ulli Maus, für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Gemeinderat Moorweg. Die Gräben waren selbst bei Dauer- oder Starkregen nie mit Wasser gefüllt und v.a. die Weidenkätzchen und Brombeeren haben das Wasser schnell und gern genutzt.


Artenschutz wird von vielen leider immer noch als nette Zugabe betrachtet, ist aber in Wirklichkeit
unabkömmlich für unsere gemeinsame Zukunft auf diesem Planeten. Beispiele wie im Möörkenweg gibt
es einige im Landkreis. Die Grüne Kreisvorstandssprecherin Wiebke Goldenstein betont: „Es wäre gut,
wenn Bürger*innen sich jetzt die Gräben in ihrer Nachbarschaft anschauen und bei ihren Gemeinderäten vorstellig werden, damit es vor dem nächsten Winter einen Austausch über sinnvolle Graben -und Wegrandpflege gibt, die den Artenschutz berücksichtigt.“
Die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven bietet ab diesem Jahr Schulungen für
Bauhof-Mitarbeiter*innen an, um die Grabenpflege in besseren Einklang mit dem Naturschutz zu bringen. Es wäre gut, wenn möglichst viele Gemeinden ihren Mitarbeiter*innen diese Schulungen ermöglichen.

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