Grüne besuchen ganz besondere Schatzkammer

Anlässlich des internationalen Weltwassertags besuchten Mitglieder der GRÜNEN Kreisverbandes Wittmund das Wasserwerk Harlingerland in Moorweg. Ausgesprochen freundlich und kompetent erklärte Betriebsleiter Johann Bents (auf Foto rechts)die hiesige Trinkwasseraufbereitung.

Wenn man die Beiträge zur Weltwasserwoche in den Medien verfolgte und die massiven Probleme in Südafrika oder auch in den USA sieht, die über Konzerne wie nestle water im Trinkwasserbereich produziert werden, können wir uns mehr als glücklich schätzen, dass Trinkwasser hier beim OOWV in guten und öffentlich kontrollierten Händen ist.

Der OOWV bereitet ausschließlich Grundwasser zu Trinkwasser auf. Das Trinkwasser, das wir heute trinken ist z.B. das Regenwasser von vor 30- 100 Jahren. Die Aufbereitung erfolgt in wenigen Schritten naturnah ohne jeglichen Einsatz von Chlor oder anderen chemischen Zusätzen: Das Rohwasser wird im Wasserwerk belüftet, dann filtern Filterstufen überschüssiges Eisen und Mangan heraus. Anschließend wird der PH-Wert ( über Kalk) eingestellt – und fertig ist das Trinkwasser. Johann Bents arbeitet schon seit Anfang der 90er Jahre im Wasserwerk und kennt die Trinkwasserförderung- und -aufbereitung noch aus jener Zeit, in der viele Pumpen und Maschinen per Hand bedient wurden. Heute setzt der OOWV auf modernste Technik.

Die Technik des Wasserwerks wird permanent auf den neuesten Stand gebracht. So werden seit 2002 einzelne Aufbereitungsstufen überholt und die Energieeffizienz mit einer Photovoltaikanlage und LED-Lampen verbessert.

Das Wasserwerk kann pro Stunde maximal 2.400 Kubikmeter Rohwasser zu Trinkwasser aufbereiten. Durchschnittlich werden, so Betriebsleiter Bents, 1500m3/h gebraucht und wenn in der Saison die Gäste da sind, können es auch 2000m3/h werden. Morgens und abends, wenn die VerbraucherInnen duschen, kochen oder die Toilettenspülung benutzen, ist der Wasserverbrauch am höchsten. Ein Trinkwasserspeicher mit einem Volumen von 19.400 Kubikmetern fängt diese Spitzenlasten ab.

Interessant ist, dass sich die Fördermenge im Bereich unseres Wasserwerks in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verändert hat, obwohl mehr Haushalte und Nutzungen dazugekommen sind. Das spricht für wassersparendes Verhalten unserer Mitbürgerinnen. „Es müssen nun noch Schritte zur Brauchwassernutzung gemacht werden, damit unser wertvolles Trinkwasser nicht verschwendet wird um Fäkalien ins Klo zu spülen oder für industrielle Nutzungen, damit auch noch in nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten gutes Trinkwasser gesichert ist, stellt Jürgen Scheidweiler, GRÜNER Kreissprecher fest.

Diplom-Geologe Markus Penning informierte zum Grundwasserzustand und –schutz, wozu die GRÜNEN einen Fragenkatalog an den OOWV geschickt hatten. Der Einzugsbereich des Wasserwerks Harlingerland hat das geologische Glück, dass der Lauenburger Ton fast im gesamten Einzugsbereich eine natürliche Schutzschicht bildet. Das Wasser passiert die Bodenschichten nicht schnell, wie dies in sandigen Regionen der Fall ist, sondern es versickert langsam in Richtung der Grundwasserreservoire. Aus diesem Grund mahnt der Geologe dieser Schicht nicht unbedacht Ton zu entnehmen. Erst im letzten Jahr gab es dazu eine Diskussion über den Abbau von Lauenburger Ton in Moorweg.

Diese gute Schutzschicht und auch die noch begrenzten Gülleeinträge aus der bäuerlichen Landwirtschaft zeigen sich auch in den noch sehr guten Werten bzgl. der Nitratwerte. Die gute Nachricht: Nitrat spielt in unserem Trinkwasser aktuell keine Rolle. Aber: In vielen Grundwassermessstellen lässt sich ein Anstieg der Nitratwerte feststellen. Nitrat verwandelt sich im Körper in Nitrit und ist krebserregend. Unter diesem Gesichtspunkt interessierte die GRÜNEN die auch noch Überprüfung verschiedener Stoffe: Alle 3 Jahre werden ca. von 90 von der Landwirtschaftskammer benannte Gifte überprüft und auch Arzneimittel, die das Umweltbundesamt benennt. Alle gesetzlichen Grenzwerte werden deutlich unterschritten. Noch erfüllt das Trinkwasser des OOWV höchste Ansprüche. „Das Regenwasser braucht z.T. Jahrzehnte bis ins Grundwasser. Damit auch noch die folgenden Generationen gutes Trinkwasser bekommen, ist die dauernde Wachsamkeit gefordert, was auf die Felder aufgetragen wird und welche Einträge über Luftverschmutzung, und was aus unseren Gewässern ins Grundwasser infiltriert. Wasser – und Bodenschutz bleiben eine dringende aktuelle Aufgabe,“ fordert Ulli Maus , GRÜNE Kreisvorstandssprecherin.

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