
02.07.25 –
Grüne: Vor Borkum setzt Deutschland seine Glaubwürdigkeit beim Einsatz für Klima- und Naturschutz aufs Spiel
Das Bundeskabinett hat einem Abkommen mit den Niederlanden zu Gasbohrungen vor Borkum zugestimmt. Gerichtsurteile zur geplanten Gasförderung stehen noch aus. Dazu sagt Britta Kellermann, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
Wir haben in Deutschland keine Gasmangellage mehr. Bundeswirtschaftsministerin Reiche hat erst gestern die Gasversorgung für sicher erklärt. Offensichtlich hat die Ministerin das einen Tag später schon wieder vergessen. Deutschland braucht die Gasbohrungen vor Borkum nicht. Ohne Not und noch bevor wichtige Gerichtsurteile gefällt sind, opfert die Bundesregierung das Wattenmeer dem Gewinnstreben fossiler Energiekonzerne. Das ist unverantwortlich und ein fatales Signal.
Die Bundesregierung rollt damit der Gas-Lobby den roten Teppich aus – und das in unmittelbarer Nähe zum Wattenmeer, einem der sensibelsten Ökosysteme Europas. Die Bundesregierung ignoriert, dass sie einen Präzedenzfall für weitere Eingriffe schafft. Wer das Wattenmeer schützen will, darf es nicht den Gaskonzernen ausliefern. Mit Gasbohrungen vor Borkum setzt Deutschland seine Glaubwürdigkeit beim Einsatz für Klima- und Naturschutz aufs Spiel.
Hannover, 02.07.2025 – Der niedersächsische Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN spricht sich entschieden gegen das geplante Gasförderprojekt im Wattenmeer aus. Das Bundeskabinett hat heute beschlossen, dass ein niederländisches Unternehmen dort in den kommenden 35 Jahren fossiles Gas fördern darf – mitten in einem der empfindlichsten Ökosysteme Europas und UNESCO-Weltnaturerbe.
Dazu erklärt Greta Garlichs, Landesvorsitzende der Grünen Niedersachsen:
„Was das Bundeskabinett heute beschlossen hat, ist ein Skandal. Es ist 2025 und wir erleben Hitzesommer, Dürren und steigende Meeresspiegel. Trotzdem wird nun ernsthaft mitten im Wattenmeer ein neues fossiles Großprojekt geplant. Dabei reden wir von gerade einmal etwa einem Prozent des deutschen Gasbedarfs und vom möglichen Verlust eines Weltnaturerbes. Die UNESCO warnt und die Inseln klagen – und das völlig zu Recht. Denn es geht hier nicht um Versorgungssicherheit, sondern um die Gewinne eines niederländischen Konzerns. Für das Gemeinwohl bleibt davon kaum etwas übrig, ganz im Gegenteil. Das ist eine Kapitulation vor der fossilen Lobby – und Ausdruck völlig falscher Prioritäten der neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz. Der Schutz des Wattenmeers und Maßnahmen gegen die Klimakrise haben über Konzerninteressen zu stehen.“
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