Durch die Einschränkungen für den Tourismus infolge der Corona-Pandemie sind die ostfriesischen Inseln wirtschaftlich besonders folgenschwer getroffen. Tourist*innen dürfen aktuell nicht auf die Inseln reisen. Der Einnahmeverlust vieler Hotels und Gaststätten beläuft sich daher auf bis zu 100 Prozent. Filiz Polat, regional zuständige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, und Bärbel Kraus, Sprecherin des grünen Ortsverbandes Langeoog, fordern besondere Hilfsmaßnahmen für den Tourismus auf den ostfriesischen Inseln. Filiz Polat: „Das Hilfspaket der Bundesregierung wird der Situation auf den Inseln nicht annähernd gerecht. Die Soforthilfe reicht bei vielen Unternehmen der Hotel-und Gaststättenbranche, die einen vollständigen Einnahmeausfall zu beklagen haben, nicht mal für einen Monat. Da aber keine Entspannung in Sicht ist, muss die Soforthilfe ausgeweitet werden, damit die Unternehmen mindestens die kommenden drei Monate überstehen können. Danach bedarf es einer Neubewertung der Situation. Vor dem Hintergrund fehlender Einnahmen hilft den Betrieben auch kein niedrigerer Mehrwertsteuersatz, wie ihn der Koalitionsausschuss gerade beschlossen hat.Hotels und Gaststätten waren die ersten, die geschlossen wurden, und werden vermutlich die letzten sein, die wieder vollständig öffnen dürfen. Unter Sicherstellung des Infektions- und Gesundheitsschutzes müssen Bundes-und Landesregierung daher einen Stufenplan für die ostfriesischen Inseln entwickeln, wie Lockerungen im Tourismusbereich umgesetzt werden können, bevor es für die Betriebe zu spät ist.“ Hier regt Polat an, die Vorschläge des Deutschen Hotel-und Gaststättenverbandes Ostfriesland zu prüfen. Reha-Kliniken u.a. mit dem Schwerpunkt Pneumologie und Atemwegserkrankungen sollten in die Konzepte einbezogen werden, um die entsprechenden Voraussetzungen für Lockerungsmaßnahmen für die ostfriesischen Inseln stufenweise zu erreichen. Dabei haben Infektions- und Gesundheitsschutz Priorität. Bärbel Kraus: „Die komplette Ostersaison war nach der ruhigen Wintersaison ein Totalausfall mit dramatischen Folgen. Daher muss über gesonderte –nicht rückzahlbare –Finanzhilfen für das Gastgewerbe diskutiert werden. Viele Unternehmen werden den dramatischen Umsatzeinbruch aus ihrer Geschäftstätigkeit ohne Hilfe von Bund und Land nicht bewältigen können. Es drohen zeitnah Masseninsolvenzen in den touristischen Destinationen. Wir müssen daher dringend über eine vernünftige, sukzessive und medizinisch vertretbare Wiederbelebung der Tourismuswirtschaft auf den Inseln nachdenken.“Polat ergänzt:„Über die kurzfristigen Hilfe hinaus braucht es aber auch einen Hilfsfonds für die Tourismusbranche insgesamt, der die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den kommenden Jahren abfedert.“
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