Schnelle Hilfen für betroffene Landwirte

Die industrielle Schweinefleischproduktion stößt an ihre Grenzen, und das zu Lasten der Schwächsten, den Schweinen selbst.

Jahrelang, so auch in der Darstellung des Kreislandwirts Lüken im Harlinger vom 12.10.20, wurde in der Erzeugung und Finanzierung alles so optimiert und industriell durch getaktet, dass nur der Ausfall einer Komponente, in diesem Fall die Schlachthöfe, den gesamten Prozess der Schweinefleischproduktion zum Wanken bringt.

Hier zeigt sich die Anfälligkeit eines perfiden Systems: Das Tierwohl ist von Beginn an nicht in der Planung der sogenannten Fleischproduktion berücksichtigt. Die Optimierung von Masse und Gewinn stehen im Gegensatz zu dem, was wir als Verbraucher*innen für eine künftige, nachhaltige und krisensichere Landwirtschaft benötigen: die Reduzierung der Schweinemengen, mehr Platzangebote und eine tiergerechte Aufzucht. Das nutzt in der aktuellen Situation den Betroffenen natürlich nichts. Es muss schnell Hilfe seitens der Landesregierung her, um die Lage zum Wohl der Tiere und natürlich auch deren Halter in dieser Notsituation zu verbessern,“so Anette Kraft, Kreisvorstandssprecherin der Grünen in Wittmund.

Danach darf aber nicht zum alten Status Quo zurückgekehrt werden, so die Forderung der GRÜNEN, die sich seit Jahren gegen Massentierhaltung und die Praktiken an Großschlachthöfen aussprechen. Vielmehr sollte die jetzige Krise als Chance gesehen werden, das System zugunsten der kleinen und mittleren Erzeugerbetriebe umzustellen, indem der eng getaktete Kreislauf in der Fleischproduktion durchbrochen wird. Z.B. durch mehr regionale Schlacht- und Vermarktungsmöglichkeiten und die Möglichkeit einer schnelleren und unkomplizierten Umstellung auf eine nachhaltige Bio-Produktion.

Der Verbraucher an der Fleischtheke achtet immer mehr auf die Haltungsform. Leider ist das Angebot immer noch viel zu gering und intransparent. Auch hier ist die EU- und Bundespolitik gefordert, endlich zugunsten unserer regionalen Landwirtschaft Entscheidungen zu fällen. Wir reden bei der Schweinezucht über hochsensible Säugetiere und nicht über einen Ein-Cent-Scherzartikel“, gibt Kreisvorstandssprecherin Anette Kraft zu bedenken.

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