Unter diesem Titel hatte der GRÜNE Kreisverband Wittmund benachbarte GRÜNEN Kreis- und Ortsvorstände eingeladen und als fachliche und politische Unterstützung nahm die verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Susanne Menge an dem Treffen teil.
Das Ziel: Zukunftsgerechte Mobilität im ländlichen Raum muss allen Alters- und Bevölkerungsgruppen die Nutzung ermöglichen, weniger abhängig von der Schülerbeförderung sein, regionale touristische Attraktionen vernetzt erfahrbar machen, regional nachhaltige Entwicklung fördern und damit den verkehrsbedingten Ausstoß von CO2 verringern helfen.
Aktuell sind große Gruppen von Mobilität ausgeschlossen: All die, die nicht am Individualverkehr mit dem Auto teilnehmen können, sind wenig mobil: Alte Menschen, Menschen mit Handicaps, Jugendliche, Asylbewerber. Der sehr beschränkte schulverkehrsbezogene ÖPNV schließt die Nutzung für die meisten Menschen aus.
Einzig die Bahnlinien bis Norden südlicherseits und bis Esens nördlicherseits ermöglichen eine Mobilität mit einer angemessenen Stundentaktung. Da hoffen die Grünen zunächst einmal auf die baldige Reaktivierung der Haltestelle Leer-Ihrhove.
Da das Land in seiner Kriterienwahl für die Schienenreaktivierung aber ländliche Regionen benachteiligt hatte, ist der Lückenschluss Esens –Norden leider nicht in die Auswahl gekommen. Das Anliegen bei einer nächsten Auswahl dann getrennte Kriterien für ländliche und städtische Regionen anzulegen, hat die verkehrspolitische Sprecherin Susanne Menge mit nach Hannover genommen.
Aber auch ohne aktuelle Bahnreaktivierung muss der ÖPNV dringend verbessert werden. Der Kreisvorstand Wittmund hatte Modellbeispiele ländlicher Regionen aus Deutschland und Europa zusammengetragen. Hier in Ostfriesland sollen einige dieser Modelle angeschoben werden. Der Schwerpunkt liegt zum einen darauf, bestimmte Strecken innerhalb der Städte, die von den Bahnhaltestellen zu stark frequentierten Punkten führen, zu stärken. Z.B. WTM Bahnhof-Krankenhaus/Ärztehaus-Jobcenter/Jugendamt und zurück im Stundentakt.
Bisher – auch leider im Klimaschutzkonzept des Landkreises Wittmund- heißt es meistens lapidar: Die BürgerInnen würden auf ihren PKW nicht verzichten wollen. Das stimmt nur begrenzt: Zum einen gibt es viele BürgerInnen, die keinen eigenen PKW haben oder mehr haben können und zum anderen gibt es bisher keine Alternative zum flexiblen Auto. Eine solche Alternative muss dringend geschaffen werden. Dazu gibt es mehrere gute Beispiele Regionaler Mitfahrzentralen oder Institutionalisierter Anhalter – und Zusteigersysteme, die für unsere ländlich weiten Räume ein Mobilitätsangebot für BürgerInnen ohne PKW sein könnten
Ein zentraler Kritikpunkt war das Nebeneinander verschiedenster Tarife und Fahrpläne, die den ÖPNV hier zu einem teuren Dschungel machen, weshalb er gemieden wird. .
Klar war allen, dass es unglaublich viel zu tun gibt und daher folgt das nächste Treffen im Herbst, aber der Wille war klar. In Zusammenarbeit mit der GRÜNEN Landtagsfraktion wollen die GRÜNEN ein Modellprojekt Zukunftsgerechte Mobilität in Ostfriesland anschieben.
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