Hätte sich Herr Fischer (CDU) die Mühe gemacht, z.B. den Windenergieerlass der Landesregierung zu lesen, hätte er zum einen erfahren, dass in Niedersachsen verschiedene harte Tabuzonen ausgewiesen sind, in denen keine Windenergie zugelassen ist, u.a. Waldflächen. Weiter sind im Erlass die Ziele für den Windenergieausbau der einzelnen Landkreise ausgewiesen, die nötig sind als Beitrag für die Energiewende. Da stehen für den Landkreis Wittmund beispielsweise als Ziel 1,079 % der Gesamtfläche, das sind 706,3 ha. Der Landkreis als Ganzes und v.a. einige Kommunen haben schon weit über dieses Ziel hinaus Windenergieflächen zur Verfügung gestellt. Z.B. die Samtgemeinde Esens erfüllt mit 689 ha fast alleine die Landesanforderung. Deshalb sagen die KREISGRÜNEN, dass der Landkreis Wittmund seinen Beitrag längst geleistet hat und stehen damit im Einklang mit der Landesposition und Umweltminister Stefan Wenzel ( Grüne) ( der Harlinger berichtete). Nah an der Kreisgrünenposition ist auch Jürgen Trittin, wenn er laut Harlinger fordert, die alten Anlagen durch leistungsstärkere zu ersetzen, um Landschaft und Menschen zu schonen. Auch Trittins Position, dass die Akzeptanz von Bürgern für Windenergie höher ist, wenn sie in Planungen mitgenommen wird, ist richtig. Beides ist hier im Landkreis die Ausnahme geblieben, weshalb die Akzeptanz auch geschwunden ist. An diesen Punkten unterscheiden sich die Kreispositionen auch nicht von der Bundesposition. Was im Kreisverband Wittmund anders gesehen wird, ist u.a. der nötige Mindestabstand zu den Wohnbebauungen. „Das sieht wohl hier auf der grünen Wiese anders aus als am grünen Tisch in Hannover oder Berlin. Wir Kreisgrünen wollen einen Mindestabstand von mindestens 750 m, um Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten“, macht Ulli Maus klar. Wie auf der Grünen Website zu sehen ist, kritisieren die Kreisgrünen den Winderlass der Landesregierung. „Wir haben diese Kritik auch z.B. auf die Landesdelegiertenkonferenz der GRÜNEN in Gifhorn eingebracht, um zu verhindern, dass die Fehler dieser Region, wie z.B. im Bereich Dornum/Roggenstede/Utarp nicht nun auch in anderen Landesteilen gemacht werden,“ erklärt Dr. Arendt Hindriksen für den Kreisvorstand.
„Und Herr Fischer: Um Positionen auch in der eigenen Partei streiten, nennt man Demokratie. Das ist mühsam und manchmal erzielt man nur Kompromisse. Fehlende Glaubwürdigkeit beweist dagegen die CDU: Das Klimaabkommen ratifizieren, aber hier im Land den Ausstieg aus der Kohle verhindern, keine Initiativen für Energieeinsparung beschließen, Dieselfahrzeuge als Klimaretter verkaufen und, und, und…
Ulli Maus, Landtagskandidatin
Moorweg, den 6.9.2017
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