„Europaparlamentarier Jens Gieseke (CDU) hat sich am Freitag während eines Besuchs in der HARLINGER -Redaktion eindeutig gegen ein Verbot des in der Landwirtschaft gebräuchlichen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ausgesprochen. Der Abgeordnete im Europäischen Parlament verwies auf die Arbeit verschiedener wissenschaftlicher Studien. „Hier ist die Politik auf Rat angewiesen“, erklärte der Emsländer, „und der besagt, dass das Mittel im maßvollen Einsatz unbedenklich ist.“ Allerdings dürfe das Herbizid damit einhergehend auch nicht exzessiv auf den Feldern ausgebracht werden, schränkte Gieseke ein,“ soweit die zitierte Berichterstattung des Harlingers vom 21.10.2017.
Diese Studienauswertung des Bundesinstituts für Risikoforschung ist auf dem diesjährigen internationalen Monsanto-Symposium erneut als unwissenschaftlich und in der Auswirkungsanalyse als viel zu eng gefasst entlarvt worden. (vgl. arte-online: Monsanto Symposium)
Wenige Tage vorher veröffentliche der NABU eine aktuelle Studie zum dramatischen Insektensterben in Deutschland. Ein medialer Aufschrei verbreitete diese traurige Meldung binnen weniger Stunden nahezu flächendeckend. Auch die Aussage, das mit hoher Wahrscheinlichkeit der massenhafte Einsatz von Pflanzengiften maßgeblich zu dieser Entwicklung geführt hat, wurde angesprochen.
Es ist aus Sicht der GRÜNEN absolut unverständlich, dass immer noch viel zu viele politisch verantwortliche Menschen die Augen vor dieser Dramatik verschließen und brav dem Tenor der chemischen Industrie folgen. Glyphosat und Co sind alles andere als harmlose Gemische, sie sind Metallbinder, entmineralisieren also alles womit sie in Berührung kommen und das auch und gerade durch Wasser stark verdünnt. Noch dramatischer als die wahrscheinliche Krebsbedrohung des Menschen sind die Auswirkungen der Entmineralisierung auf alle Tiere, die Futter fressen, das mit Glyphosat behandelt wurde v.a. auf Föten, Insekten, Böden. „Nur durch die starke Lobby von Unternehmen wie z.B. Bayer wurden Berichte der Weltgesundheitsorganisation: „Glyphosat ist höchstwahrscheinlich krebserregend“, bewusst abgeschwächt, so Anette Kraft, Kreisvorstandssprecherin der Grünen. Auch werde massiv Druck auf die politischen Entscheider in Brüssel, um ein europaweites Glyphosatverbot zu verhindern, ausgeübt. „Statt nach Alternativen zu suchen setzt man aus deutscher Sicht, ganz im Sinne der Lobbisten, auf „Weitermachen“ wie bisher“, so Anette Kraft. Das kann und darf nicht sein, zumal, schaut man in Richtung erfolgreicher Biobetriebe, es in der Agrarwirtschaft auch ohne den Einsatz von Herbi- und Insektiziden geht. Wechselnde Fruchtfolgen verhindern das Ausbreiten unerwünschter Pflanzen, bieten aber besonders gute Nahrungsgrundlagen für heimische Insekten. Natürliche Fressfeinde von Parasiten halten Nutzpflanzen gesund und ertragreich.
Die Natur bietet durchaus einen Plan B, der sich langfristig sowohl für das Ökosystem aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht auszahlt. Ohne die natürlichen Bestäuber wie Biene, Hummel und Co werden wir Ernteausfälle in noch nicht geahntem Ausmaß erleben. Höchste Zeit also zu handeln und nicht, wie Herr Gieseke zu beschwichtigen und alles kleinzureden.
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