Das vom Landkreis Wittmund vorgelegte Klimaschutzkonzept begrüßen die GRÜNEN. Die Ausarbeitung nennt als Ziel, den Landkreis Wittmund durch das Ausschöpfen der energetischen Potentiale vor Ort in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität eine bilanzielle Klimaneutralität um das Jahr 2030 herzustellen. Damit hat der Landkreis bewiesen, dass er den Klima- und Naturschutz ernst nimmt und auch vor Ort in der Verantwortung steht, diese Ziele erreichen zu wollen.
Die Abarbeitung des Konzepts schreitet zwar in einigen Bereichen voran, aber ob tatsächlich in ca. 10 Jahren eine Klimaneutralität erreicht werden kann, bezweifelt der grüne Kreisvorstandssprecher Dr. Arendt Hindriksen. Da das Hauptpotential zur Energieeinsparung im Landkreis in der Senkung des Energieverbrauchs durch Energieeffizienzmaßnahmen, besonders in Unternehmen (Stromverbrauch) und im Wohngebäudebereich (Wärmeerzeugung) liegt, müssen die Anstrengungen hier besonders durchgesetzt werden. Dazu gehören dann auch die Forderungen an eine vollständige steuerliche Absetzbarkeit der energetischen Gebäudesanierung und eine steuerliche Abzugsfähigkeit von Energieeffizienzmaßnahmen für Industrie und Gewerbe, für die sich der Landkreis auf Landes- und Bundesebene einsetzen sollte. Ebenfalls bedürfen die Maßnahmen zum Energieverbrauch durch die verursachten Verkehre im Hinblick auf Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und effiziente Antriebe ein beherztes Umsetzungspotential. Aufgrund der Windverfügbarkeit im Landkreis Wittmund würde daher ein ambitionierteres Vorgehen des Landkreises zur Erreichung der Klimaneutralität nahe liegen.
Die vom Landesverband der GRÜNEN aktuell geforderte Klimaschutz-Offensive für Niedersachsen stimmt in vielen Bereichen mit dem Klimaschutz-Konzept des Landkreises überein, passt sich aber mit seinem 10-Punkte-Sofortprogramm den neueren Bedingungen an. (Wir sind nicht 5 vor 12, sondern mittlerweile ist die Klimakrise bei 5 nach 12 angekommen). Forderungen z.B. nach dem Austausch aller Ölheizungen, die Umsetzung der Düngeverordnung und Anreize für den Ausbau des Ökolandbaus sowie die Errichtung eines Klimainnovationsfonds sollten auch die Unterstützung des Landkreises finden und vor Ort vorangetrieben werden.
Da Investitionen in Klimaschutz Zukunftsinvestitionen sind, so Dr. Arendt Hindriksen, sollte ergänzend zum Klimaschutzkonzept des Landkreises bei allen Maßnahmen und Investitionen ein Klimaschutzvorbehalt Berücksichtigung finden. D.h. in der Umsetzung, dass alle politischen und administrativen Maßnahmen des Landkreises auf ihre Klimaauswirkungen geprüft und bewertet werden. Nur durch eine derartige Klimakrisenbremse, die sich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen und der auch im Klimakonzept geforderten Maßnahmen orientiert, ist eine Klimaneutralität bis 2030 im Landkreis Wittmund zu erreichen.
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