In einer Pressemitteilung erklären die Grünen im Landkreis Wittmund ihr klares Nein zu den von der GroKo in Hannover unterstützten Gasbohrungen vor Borkum.
Die Grüne Landtagskandidatin Nicole Henkel betont: „Alle wissen, dass wir Grüne zahlreiche Maßnahmen unterstützen, die zwar umweltschädlich sind, aber zu besserer Versorgungssicherheit für Gas führen. Die Gasbohrungen vor Borkum sind jedoch definitiv keine gute Idee!“
Unter anderem unterstützen die Grünen laut Eberhard Hoffmann, Sprecher des Kreisverbandes, auch den Energy-Hub mit schwimmendem LNG-Terminal, neuer Gaspipeline und Lagerung in Etzel: „Auch das fällt aus Gründen des Klimaschutzes wirklich schwer. Die Umstellung auf Grünen Wasserstoff muss unbedingt früher erfolgen, Planungen mit Flüssiggas bis Ende 2043 sind nicht erforderlich und nicht hinnehmbar. Zur Sicherstellung der Versorgung insbesondere für die kommenden Winterperioden haben wir das trotzdem akzeptiert.“
Gleichzeitig drängen die Grünen auf Veränderung der Fristen für die Umstellung der Anlagen auf Wasserstoff. Was die Gasbohrungen vor Borkum angeht, gibt es hingegen eine klare Ablehnung.
Zum Hintergrund erläutert Hoffmann: „Das niederländische Unternehmen One Dyas erwartet im Wattenmeer vor Borkum Erdgasmengen in Höhe von 60 Mrd. Kubikmeter, davon etwa die Hälfte im deutschen Teil der Nordsee. Tatsächlich hat das Unternehmen nur 7,5 Mrd. Kubikmeter und will jährlich 1,4 – 2 Mrd. Kubikmeter tatsächlich fördern, ab 2025!
Das hilft uns also keinesfalls für die kommenden drei Winter, und die Fördermengen sind so gering, dass sie auch nicht helfen die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern!“ Der Beschluss der GroKo in Hannover sei purer Aktionismus. Mit diesem Beschluss trage die Landesregierung also keinesfalls zur Versorgungs- bzw. Energiesicherheit bei, auf der anderen Seite nehme sie aber eine erhebliche Gefährdung in Kauf.
Hoffmann: „In der Schifffahrt wie bei der Öl- und Gasförderung wird immer wieder behauptet, dass alles absolut sicher sei. Nur haben wir unmittelbar an unserer Küste hier vor Ort als auch vermittelt durch Nachrichten von anderen Küsten in der ganzen Welt in der Vergangenheit allzu oft die Erfahrung gemacht, dass es in beiden Fällen nicht stimmt!“
So fordert Bärbel Kraus, Ortsvorsitzende der Langeooger Grünen: „Statt den Ausbau fossiler Energien bis 2043 zu zementieren und dadurch eine erhebliche Gefährdung des Weltnaturerbe Wattenmeer z.B. durch Erd-bzw. Seebeben, Inselabsenkungen und Küstenverschmutzungen zu riskieren, müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit voller Energie vorantreiben und endlich ernst machen mit Energieeffizienz und Reduzierung des Verbrauches!“
Fazit von Eberhard Hoffmann: „Nur so kann beides klappen: die Herstellung von Versorgungssicherheit und die Beendigung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Anbietern.“ Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise gelte dies umso mehr. Mehr Infos zum Thema finden sich HIER.
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